Die Stadt Salzgitter will die Innenstädte attraktiver machen
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Beispielbild: So könnte das geplante WC-Modul für Lebenstedt aussehen - allerdings ohne Münzeinwurf. Die Toilette soll kostenlos nutzbar sein.
© Quelle: Stadt Salzgitter
Salzgitter. So langsam kommt Bewegung in das Vorhaben, die Innenstädte in Lebenstedt und Salzgitter-Bad aufzuhübschen und mehr Kunden anzulocken. Von „klimagerechten Foren“ ist die Rede, über die sich im Juni und Juli die Fachausschüsse und der Rat den Kopf zerbrechen. Demnach sollen der Monumentplatz in Lebenstedt und der Schützenplatzes sowie die Vorsalzer Straße in Salzgitter-Bad umgestaltet werden. Zudem ist eine öffentliche WC-Anlage in der City Lebenstedt geplant.
Frank Klingebiel hatte sich 2021 in seiner Funktion als Oberbürgermeister und damaliger Vizepräsident des Niedersächsischen Städtetages für ein Sofortprogramm zur Rettung der Innenstädte eingesetzt, das nun als EU-Förderprogramm „Perspektive Innenstadt!“ läuft und Geld verteilt an Geschäftszentren, die unter den Folgen der Pandemie gelitten haben. Der OB zählt auch Lebenstedt und Salzgitter-Bad dazu.
„Nun gilt es, deren Aufenthaltsqualität und Attraktivität zu steigern, um möglichst viele Menschen zum Bummeln, Einkaufen und Verweilen zu animieren“, schreibt Frank Klingebiel in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Mit dem Bau zweier klimagerechter Foren in den Fußgängerzonen beider Innenstädte sowie der Schaffung einer barrierefreien WC-Anlage in der Chemnitzer Straße in Lebenstedt setze die Stadt „deutliche Akzente zur Aufwertung der innenstädtischen Bereiche“.
Auf rund 855.000 Euro summieren sich die drei Maßnahmen, 90 Prozent fließen aus dem EU-Fonds, die Stadt trägt laut Frank Klingebiel „lediglich den Eigenanteil in Höhe von rund 85.500 Euro“. Über alle drei Teilprojekte soll der Rat in seiner Sitzung am 13. Juli entscheiden. Viel Zeit bleibt auch nicht. Laut EU-Vorgabe müssen die Schlussabrechnungen bis 15. Juni 2023 eingereicht werden. Die Verwaltung will sich nach dem Beschluss durch den Rat „schnellstmöglich an die Umsetzung gehen“, kündigt Frank Klingebiel an.
Das ist geplant
In Lebenstedt soll zunächst der Sockel des Stadtmonumentes gereinigt und das Kleinpflaster ringsum saniert werden. Die Stadt will auf dem Platz mittelgroße witterungs- und klimabeständige Bäume pflanzen lassen. Die einzelnen Pflanzflächen um die Bäume sollen verbunden und mit Stauden bepflanzt werden, damit das Regenwasser besser aufgenommen wird und heimische Insekten dort Nahrung finden. Solarbänke, Holzbänke sowie ein Trinkbrunnen sind geplant. Die Gesamtkosten für dieses Teilprojekt belaufen sich auf etwa 180.000 Euro.
In der Chemnitzer Straße auf Höhe des Gewerkschaftshauses plant die Stadt eine öffentliche Toilette für etwa 200.000 Euro. Um die Maßnahme schnell umsetzen zu können, schlägt die Verwaltung ein fertiges Modul vor. Die Gestaltung soll sich an der Fassade des nahegelegenen Hotels orientieren. Es ist geplant, die Anlage als entgeltfreies Unisex-WC mit Wickeltisch und automatischer Sitzbrillenreinigung zu betreiben.
In Salzgitter-Bad will die Stadt ebenfalls witterungs- und klimabeständige Bäume und Stauden pflanzen lassen. Entlang der Vorsalzer Straße sollen Solarbänke sowie Fahrradbügel aufgestellt werden. Am Schützenplatz entsteht ein mit Dachplatanen bepflanztes Rondel, das viel Schatten für die Besucherinnen und Besucher bietet. Rundbänke aus Holz mit Rückenlehne sind geplant, in der Mitte des Rondels soll durch Nebeldüsen ein besonderes Wasserspiel die Aufenthaltsqualität steigern. Auf 475.000 Euro werden die Kosten geschätzt.
Von Roland Weiterer