Mit sogenannten smarten Wassertarifen will Umweltministerin Svenja Schulze der Wasserknappheit entgegenwirken. Doch es reicht nicht aus, den Wasserverbrauch der Verfügbarkeit anzupassen, meint PAZ-Redakteur Dennis Nobbe. Bewusstes Handeln der Verbraucher sei gefragt.
Kreis Peine.Um der regionalen Wasserknappheit entgegenzuwirken, schlägt Umweltministerin Svenja Schulze „Wassernutzungshierarchien“ vor. Die Trinkwasserversorgung sowie der Mindestbedarf für Pflanzen und Tiere sollen demnach Vorrang haben, Wasser als „Luxusgut“ kommt erst danach. Mit den „smarten Wassertarifen“ sollen die Bürger dazu animiert werden, ihren Wasserverbrauch der Verfügbarkeit anzupassen. Die Idee: Ist die Nachfrage geringer, wird auch das Wasser günstiger.
Ob das allein der richtige Ansatz ist, ist doch zumindest fraglich. Denn wenn jemand zum Beispiel einen großen Rasen und keinerlei finanzielle Sorgen hat, ist es ihm womöglich egal, dass er für die Bewässerung tiefer in die Tasche greifen muss. Wenn er das bisher schon so gemacht hat, dann schaltet er bei Trockenheit die Sprenger wahrscheinlich auch weiterhin den ganzen Tag über an. Aber es sollte klar sein: Nach den vergangenen trockenen Sommern ist das Grundwasser knapp. Darum sollten alle den Wasserhahn nur dann aufdrehen, wenn es wirklich nötig ist. Es muss eben nicht nur der Tarif smart sein, sondern auch der Verbraucher.