Weil die Mess-Stellen im Peiner Land zu viel Nitrat im Grundwasser ausweisen, droht den Landwirten hier, dass sie ab 2021 exakt 20 Prozent weniger düngen dürfen. Die Peiner Landwirte zweifeln aber an den Mess-Werten. Der Wasserverband dagegen ärgert sich darüber, dass erneut Kläranlagen als Mitverursacher ins Gespräch gebracht wurden.
Kreis Peine.Woher kommt das Nitrat in Böden und Gewässern? Dazu hat sich im Peiner Land nun ein Schwarzer-Peter-Spiel entwickelt. Peiner Landwirte sind überzeugt davon, dass nicht nur übermäßiger Einsatz von Dünger, sondern auch Kläranlagen und Mülldeponien Schuld an zu hohen Werten sind. Der Wasserverband Peine, der 29 Kläranlagen betreibt, reagierte mit Irritation und Schärfe auf diese Sichtweise.
Adenstedter Landwirte hatten unter anderem aus Abläufen der Kläranlage in Münstedt und Adenstedt Wasserproben entnommen und dabei erhöhte Nitratwerte festgestellt. „Es ist schon verwunderlich, dass die Landwirtschaft immer wieder versucht, andere Verursacher wie Kläranlagen ins Gespräch zu bringen. Dabei ist wissenschaftlich belegt, dass die Kläranlagen und Kanalsysteme keinen signifikanten Einfluss auf den Nitrateintrag ins Grundwasser haben“, sagte Wasserverbands-Geschäftsführer Olaf Schröder.