Eine Fliege begleitet Anke Weber schon seit geraumer Zeit auf Schritt und Tritt in ihrem Haus. Die PAZ-Kolumnistin ist davon längst nicht immer begeistert – und stellt sich einige Fragen. Welche das sind, verrät sie in ihrer Kolumne „Mein Landleben“.
Peine.Mein Hund mag keine Fliegen. Er ist diesbezüglich so empfindlich wie die Prinzessin auf der Erbse. Sobald eine Kreatur dieser Spezies auf ihm landet, erwacht er sogar aus dem tiefsten Tiefschlaf und schnappt nach ihr. Vielleicht hätte ich sie sonst gar nicht bemerkt, diese eine Fliege, die sich in meinem Haus dem Anschein nach irgendwie durch den Winter rettet. Seit ich auf sie aufmerksam geworden bin, sehe ich sie plötzlich überall. Entsprechend ist schon eine gewisse Nerv-Phase erreicht. Sie frühstückt mit mir und setzt sich anschließend auf den Teller, den ich auf die Spüle stelle.
Sie hockt sich abends auf die Sofalehne und guckt mit uns Serien und obwohl mein Büro abseits dieser Räume liegt, teilt sie sogar den Arbeitstag mit mir und lässt sich mit Vorliebe auf meinem warmen Laptop nieder. Sie folgt mir wie mein Hund. Oder vielleicht folgt sie auch meinem Hund. Da bin ich mir nicht sicher. Auch frage ich mich, ob es sich tatsächlich immer um dieselbe Fliege handelt, oder ob da sogar mehrere Exemplare in meinem Haus unterwegs sind. Meine Fähigkeiten im Unterscheiden von diesen Insekten sind doch sehr begrenzt.