Günther der Treckerfahrer fragt sich, ob der Neanderthaler wohl in Ruhe seine Symbole in alte Hirschknochen schnitzen konnte oder ob da auch ständig jemand um ihn herum geputzt hat. Und genau so wie der Neanderthaler gerne seine Ruhe hätte, fordert Günther in seiner Kolumne Ruhe für den Wald.
Peine. Moin. Niedersachsen als Wiege der menschlichen Zivilisation, wer hätte das gedacht. Vor 300 000 Jahren wurde hier hinter Braunschweig schon mit Speeren gejagt. Das war noch nicht ganz der Braunschweiger, wie wir ihn heute kennen, doch schon nahe dran.
Und jetzt hat die Uni Göttingen im Harz, genau gesagt auf unse Seite vom Harz 51 000 Jahre alte künstlerische Schnitzereien vom Neanderthaler gefunden. Der Kollege war also nich so blöd wie gedacht und der Harz schon weit vorne, als Hamburg noch unter einen dicken Eisschicht lag. Ich hab unser Omma das Bild von den Schnitzereien in dem Hirschknochen gezeigt und was das fürn Sensationsfund is. „Dummet Tüg, Aperie“, sagte se bloß. Das haben sicher die Mannslüe von den Neanderthalern gemacht. Während die Frauen die Höhle putzen und das Mammutschnitzel braten, sitzt der feine Herr Neanderthaler am Feuer und schnitzt sinnlosen Blödsinn in den alten Fußknochen, statt daß er auch mal nen Lappen inne Hand nimmt. Da hat sich in den letzten 51 000 Jahren doch schier gar nix geändert ... so ging das die ganze Zeit. Wenn ich abends Fernsehen gucke, wischt unser Omma die ganze Zeit inne Stube rum, damit ich nen schlechtes Gewissen kriege. Ob der Neanderthaler auch sonen alten Deubel in seine Höhle hatte, das tät mich mal interessieren.