Brauchtum

Osterfeuer im Kreis Peine: Jetzt schnell noch der PAZ Termine melden

Mit den Osterfeuern soll der Frühling begrüßt und der Winter vertrieben werden.

Mit den Osterfeuern soll der Frühling begrüßt und der Winter vertrieben werden.

Kreis Peine. Wann passt sich das Wetter endlich der vorgeschriebenen Jahreszeit an? Gut, dass bald Ostern ist, denn mit den Osterfeuern soll der Frühling begrüßt und der Winter vertrieben werden. Und wie schön, in diesem Jahr kann ohne Einschränkungen gefeiert werden. Die PAZ bietet eine Übersicht über die Osterfeuer-Termine in Stadt und Kreis Peine, die bereits feststehen.

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Sind Sie noch nicht dabei? Dann wird’s aber Zeit! Schicken Sie uns eine kurze Mail an redaktion@paz-online.de mit dem Stichwort „Osterfeuer“. Nennen Sie uns Ort, Datum, Uhrzeit und was es alles gibt.

Am Ostersamstag und -Sonntag werden wieder die vielen Osterfeuer im Peiner Land. Sie haben eine lange Tradition, die weit zurückreicht in vor- und frühgeschichtliche Zeiten. Eine frühe Nachricht zum Osterfeuer gibt es aus römischer Zeit. Kaiser Konstantin der Große, der sich kurz vor seinem Tode (337 n. Chr.) noch taufen ließ, veranstaltete jeweils in der Nacht vor Ostern gewaltige Freudenfeuer. Im Christentum verdanken wir eine erste Nachricht über das Osterfeuer (ignis pachalis) Bonifatius, der in einem Brief im Jahr 751 an Papst Zacharias (741 – 752) über diesen „deutschen“ Brauch Hinweise erbat, wie er sich dazu verhalten solle. Die Antwort der Curie machte deutlich, dass es sich um einen heidnischen Kult aus vorchristlicher Zeit handelte, der in abgewandelter Form von der deutschen Kirche übernommen worden sei.

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Mit diesem ursprünglich heidnischen Brauch feierte man die Auferstehung der Natur und das Osterfeuer sollte den Winter endgültig „zum Schmelzen“ bringen, um dem Frühling den Weg zu ebnen. Fröhlichkeit, Freude und Gesang waren damit verbunden, band sich doch später selbst die Kirche mit ihrem Auferstehungsfest in diesen Brauch ein. Deutlich erfährt man, dass sich in der Neuzeit christlicher Brauch und heidnischer Aberglaube miteinander verbunden hatten.

Zahlreiche und regional unterschiedliche Bräuche

Zahlreiche und regional unterschiedliche Bräuche waren und sind mit dem Osterfeuer verbunden, so das Tanzen, Springen, Singen, Fackelschwingen, Raketenschießen und Anschwärzen mit der Holzkohle des Feuers. An ihnen werden mancherorts auch die festlich verzierten Osterkerzen entzündet, die dann in die noch dunklen Kirchen getragen werden, um so den Sieg Jesu über den Tod, also seine Auferstehung zu symbolisieren.

Achtung: In länger aufgeschichteten Osterfeuerhaufen können bereits Vögel wie der Zaunkönig brüten.

Achtung: In länger aufgeschichteten Osterfeuerhaufen können bereits Vögel wie der Zaunkönig brüten.

Beim Osterfeuer gibt es wichtige Regeln zu beachten. Es ist gut möglich, dass in bereits länger aufgeschichteten Holz- und Reisighaufen Vögel, wie zum Beispiel der Zaunkönig, die Heckenbraunelle oder das Rotkehlchen brüten und sich dort schon Gelege oder sogar die ersten Jungvögel befinden. Werden diese Holzhaufen angezündet, können Gelege zerstört werden oder Jungvögel elendig verbrennen. Das Töten von Tieren sowie das Beschädigen oder Zerstören von Gelegen und Fortpflanzungsstätten besonders geschützter Tierarten stellt in jedem Fall eine Ordnungswidrigkeit dar. Unter bestimmten Umständen könne es sich sogar um eine Straftat handeln.

Es ist daher grundsätzlich unabdingbar, dass die Holzhaufen erst kurz vor dem Anzünden aufgeschichtet werden. Eine Aufschichtung in diesem Jahr sollte frühestens ab Gründonnerstag erfolgen, um den artenschutzrechtlichen Belangen des Paragrafen 44 des Bundesnaturschutzgesetzes ausreichend Rechnung zu tragen. Ein Umschichten bereits länger abgelagerter Haufen vor dem Abbrennen löst das Problem nicht, da auch hierbei bereits vorhandene Nester zerstört und Jungvögel getötet werden könnten.

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Geschützte Bereiche und Mindestabstände

Generell ist geregelt, an welchen Orten keine Osterfeuer stattfinden dürfen. Dazu gehören Bereiche von Naturdenkmalen und geschützten Landschaftsbestandteilen, Landschaftsschutzgebieten, Flächen besonders geschützter Biotope und auf moorigem Untergrund. Zudem müssen bestimmte Mindestabstände eingehalten werden, etwa zu Gebäuden, öffentlichen Verkehrswegen, Energieversorgungsanlagen und Baumbeständen.

Erlaubt sind nur unbehandeltes Holz, trockenes Reisig und Gehölzrückschnitte. Das Verbrennen muss beaufsichtigt werden, ein Löschen des Feuers muss jederzeit möglich sein. Bei starkem Wind oder anderen Unwetterlagen dürfen keine Osterfeuer stattfinden. Zudem darf die Menge des brennbaren Materials 150 Kubikmeter nicht überschreiten. Schließlich muss das Feuer innerhalb weniger Stunden komplett abgebrannt sein. Ein mehrere Tage dahinschwelendes Feuer sei mit dem Brauchtum nicht vereinbar.

PAZ

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