Künstler will mit Mühlstein Friedenszeichen setzen
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Von links: Otto Dempwolff (Antikriegshaus), Wolfgang Barthel (Stein-Begleiter), Regina Schwarz-Weiß (Weltladen), Monika Barthel (Stein-Begleiterin), Winfried Domhof (Weltladen) und Berndt Waltje (Antikriegshaus).
© Quelle: Antje Ehlers
Peine. Von Kürten bei Köln nach Berlin und weiter nach Osten, möglichst nach Jerusalem und um den ganzen Erdball – das ist der Weg eines rollenden Mühlsteins, des „Stoning Roll“. Seit dem 2. April ist der Stein unterwegs, und ein langer Weg liegt noch vor ihm. Organisiert werden die Etappen von Freiwilligen, die den Stein in einer Art Staffellauf von Ort zu Ort bewegen.
Nächstes Ziel soll Vechelde sein
Am Dienstag erreichte der Stein den Weltladen in Peine. Geschoben und gezogen haben ihn die etwa elf Kilometer lange Strecke von Sievershausen nach Peine Monika und Wolfgang Barthel aus Hannover sowie Berndt Waltje vom Antikriegshaus. Die Reise soll weiter nach Vechelde und von dort aus nach Braunschweig führen. „Leider“, so berichteten Walteje und Winfried Domhof, Vorsitzender des Weltadenvereins, „hat sich noch niemand aus der Gegend um Vechelde gefunden, der den Stein beherbergt und den Transport nach Braunschweig organisiert.“ Dort findet am Samstag, 1. September, eine große Friedensdemonstration statt. „Interessenten, die so etwas kurzfristig bewerkstelligen können, werden herzlich gebeten, sich mit mir unter der Nummer 05171/21674 oder 0151/57801331 in Verbindung zu setzen“, bittet Domhof.
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In 44 sprachen hat der Künstler Michael Flossbach das Wort „Frieden“ in den Stein gemeißelt.
© Quelle: Antje Ehlers
Sprache und Symbole für den Frieden
Der „Stoning Roll“ ist ein Projekt des Künstlers Michael Flossbach, der ein Zeichen für den Frieden setzen möchte. Eine Seite des 128 Kilogramm schweren Steins hat er mit dem Wort „Frieden“ in 44 Sprachen beschriftet, die andere Seite zeigt Symbole aus acht verschiedenen Religionen. Sie sind mit internationalen Friedenszeichen vereint.
„Frieden ist ein Punkt, der immer mehr betont werden muss. Der Unfrieden rückt zusehends in den Mittelpunkt“, stellt Waltje fest. „Über den Fairen Handel wollen wir im Weltladen ein Zeichen gegen die Ungleichbehandlung setzen. Darin sehen wir auch ein Stück Friedensarbeit“, so Domhof.
Alle Religionen haben etwas gemeinsam
„Der Mühlstein steht für die Verbindung von Dingen, die scheinbar nicht zusammenpassen. Dies erkennt man schon an den beiden Seiten. Er bringt die verschiedenen Sprachen zusammen und auf der anderen Seite die unterschiedlichen Religionen, die für viele nicht vereinbar sind. Aber in den Schriften aller Religionen ist etwas Gemeinsames zu finden“, sagt der Künstler in einer Information zu seinem Friedensprojekt.
Von Antje Ehlers