Nach Lesungen in ganz Deutschland war der Autor Jürgen Gückel mit seinen Büchern über zwei Peiner Nazi-Größen jetzt zum ersten Mal in einer Peiner Schule zu Gast. In zwei Veranstaltungen konfrontierte er den kompletten zehnten Jahrgang mit der Geschichte über die beiden Kriegsverbrecher, die hier zu Hause waren.
Peine. Mucksmäuschenstill sind die 60 Zehntklässler, als Jürgen Gückel aus seinem Buch über das Leben seines ehemaligen Lehrers an der Stederdorfer Grundschule berichtet. Die Geschichte hat es in sich, denn der Lehrer war während des Zweiten Weltkriegs ein brutaler Massenmörder. Mit dem Gymnasium am Silberkamp lud zum ersten Mal eine Peiner Schule Gückel zu einer Lesung ein – und wagte sich damit an ein sehr sensibles Thema heran: Die Mörder lebten in der Mitte der Gesellschaft – auch hier bei uns.
Gückel hat bisher zwei Bücher geschrieben. Darin blickt er auf Kriegsverbrecher, deren Taten und den Umgang damit nach dem Krieg. Das aus Peiner Sicht Besondere daran: Beide Männer, um die es geht, haben hier gelebt – einer in Stederdorf, einer in Peine. Das Interesse an den Büchern ist groß, Gückel war bereits zu Lesungen in ganz Deutschland. Die Schulen in Peine haben sich allerdings bisher sehr zurückhaltend gezeigt. Nun fand die erste Lesung vor Peiner Gymnasiasten statt, der Anstoß dazu kam von der Leiterin der Schulbücherei, Maria Donaj-Lüddecke.