Die Sehnsucht nach Festivals, Übernachtungen im Auto und durchgequatschte Nächte treibt Kolumnistin Anke Weber diesmal um. Wie Festival-Feeling und Hundetraining zusammengehören, beschreibt sie in ihrer „Landleben“-Kolumne.
Peine . Der Sommer war für mich, vor der Corona-Pandemie, immer fest mit dem Besuch von Festivals verknüpft. Entsprechend groß war meine Festival-Sehnsucht schon im vergangenen Jahr. Und wenngleich ich meine Hoffnung vor einigen Monaten noch einmal vertröstet habe, blieb die Sehnsucht bestehen. Mir fehlte einfach alles, was so ein Festival-Erlebnis mit sich bringt. Nicht nur die Musik und die Ausgelassenheit, der gemeinsame Umgang mit Hitze oder Dauerregen, sondern sogar die Campingplatz-Übernachtung. Es hat eine gewisse Romantik, sich im zum Bett ausstaffierten Kombi oder VW-Bus eine Tüte Cracker, Käse und Rotwein zu teilen und bis in den Morgen hinein zu quatschen, um dann nach viel zu kurzem Schlaf mit Keksen und Kaffee weiterzumachen. Und ja, ich gebe es zu: Es ist absurd, sich nach vollgekrümelten Decken und Schlaflosigkeit zu sehnen.
Der Wunsch nach einem Festival-Besuch ist dann auch ziemlich in den Hintergrund getreten. Ein junger Hund aus dem Tierschutz ist bei mir eingezogen. Genau wie ein Welpe, muss er sich erst an seine neue Umgebung und die neuen Menschen gewöhnen. Es stand also nicht mehr zur Debatte, überhaupt irgendwohin zu fahren. Weder alleine, noch mit Hund. Denn der junge Rüde ist skeptisch, wenn es darum geht, in ein Auto zu steigen. Vermutlich hat er, wann immer er ein Auto betreten hat, seinen vormals gewohnten Ort niemals wiedergesehen.