PAZ-Kolumne „Mein Landleben“
Mit der ersten Gras-Mahd beginnt für unsere Landleben-Kolumnistin Anke Weber der Sommer. Mitten in der Brut- und Setzzeit. Das bedeutet Gefahr für Leib und Leben unzähliger Rehkitze. Also macht sich Anke Weber auf zur Rettungsaktion.
Peine.Überall werden die Wiesen gemäht. Erster Schnitt. Das duftet wunderbar nach frischem Gras und Heu und markiert für mich jedes Jahr den Beginn des Sommers. Leider hat diese Mäh-Aktivität auch eine weniger erfreuliche Seite. Denn der erste Grünschnitt fällt in die Brut- und Setzzeit. Genau in dieser Zeit tummeln sich in den Wiesen Wildtiere wie Rehe, Bodenbrüter und Feldhasen, die mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftigt sind.
So werden zum Beispiel Rehkitze von ihren Müttern in den Wiesen abgelegt und ducken sich bei Gefahr tief ins Gras, um sich vor Feinden zu schützen. Und dazu gehört eben auch die Mähmaschine, die im Tierreich ganze Familientragödien verursacht. Um derartiges Leid zu verhindern, werden oft Drohnen mit Wärmebildkameras über die Wiesen geschickt, um diese abzusuchen. Aber wenn es an Vorlaufzeit fehlt, bleibt nur die traditionelle Variante zu Fuß. Und so pflügte sich mein Körper neulich mal wieder durch oberschenkelhohes Gras.