Die Amerikanerin Emma Rose Trautmann-Galloway lebt zurzeit in Deutschland und beobachtet das Geschehen rund um die Bundestagswahl zum Teil mit großer Verwunderung. Dass es auch um die Kanzlerschaft geht, kann sie kaum fassen. Sie vergleicht die „Stimmung“ mit der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten – und kommt zu interessanten Ergebnissen.
Peine. „In Deutschland merkt man kaum, dass eine so wichtige Wahl bevorsteht“, sagt die junge Amerikanerin Emma Rose Trautmann-Galloway. Sie war im Schuljahr 2014/2015 als Gastschülerin in Peine und lebt zurzeit wieder für ein Jahr in Deutschland. 2020 hat sie als Mitarbeiterin in einem amerikanischen Wahlbüro in ihrem Heimatort Asheville in North Carolina die Präsidentschaftswahl unmittelbar miterlebt, nun beobachtet die politisch interessierte junge Frau gespannt das deutsche Pendant. Ihr Haupteindruck: Es ist alles viel unaufgeregter und unspektakulärer als in den USA.
„Zwar hängen überall Wahlplakate, es gibt Berichte im Fernsehen und auch Wahlveranstaltungen, aber im Vergleich zu Amerika hält sich das sehr in Grenzen. Dort holen sich auch viele Privatpersonen Werbemittel und schmücken ihre Vorgärten damit. Das habe ich in Deutschland noch nirgends gesehen“, sagt die 23-Jährige. Und noch etwas ist ihr besonders aufgefallen: In den USA gibt es vor Wahlen an vielen Stellen parteiunabhängige Info-Stände, die auf das bevorstehende Ereignis hinweisen. Es wird also regelrecht Werbung fürs Wählen gemacht.