Baustelle stellt Anwohner vor große Probleme
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Muss jetzt große Umwege in Kauf nehmen: Otto Siedentopf aus Münstedt vor der gesperrten Straße in Richtung Oberg.
© Quelle: Dennis Nobbe
Oberg/Münstedt. Otto Siedentopf aus Münstedt ist genervt: Der Einkauf oder Arztbesuch in Oberg etwa gestaltet sich wegen der Sperrung so schwierig. „Nachdem dort der Asphalt ausgekoffert worden ist, passiert seit 14 Tagen gar nichts mehr – das ist doch unmöglich“, beschwert sich Siedentopf.
Er wünscht sich, die Straße so schnell wie möglich wieder befahren zu können. Siedentopf: „Ich kann verstehen, dass die Straße saniert werden muss – aber warum kann man den Verkehr nicht einfach mit einer Ampelschaltung halbseitig an der Baustelle vorbeiführen?“
Große Umwege wegen der Sperrung
Er müsse jetzt riesige Umwege fahren, um Kleinigkeiten erledigen zu können. „Bis nach Groß Ilsede sind es jetzt zwölf Kilometer Umweg, was doch auch mit einem immensen CO2-Ausstoß verbunden ist“, moniert er. Gewünscht hätte er sich hier eine einspurige Verkehrsführung, was jedoch laut Landkreis (siehe unten) nicht möglich ist.
Landkreis-Sprecher Fabian Laaß erklärt, dass aufgrund der verkehrsbehördlichen Anordnung für einen reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten eine Mindestbreite einzuhalten sei. Und diese Breite sei nicht mehr gegeben, wenn man die Straße künftig einspurig befahren lasse.
Christian Zeiger aus Oberg bereitet die Baustelle ebenfalls Probleme: „Seit die Ortsdurchfahrt auch in Richtung Münstedt gesperrt ist, befahren enorm viele Autofahrer die Bürgermeister-Ohlms-Straße und die Verlängerung in Richtung der Feldmark“, schildert der Anwohner. Es handelt sich aber um einen Weg, der nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und derzeit auch für Linienbusse freigegeben ist.
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Christian Zeiger aus Oberg an dem Weg für landwirtschaftlichen Verkehr, in den die Bürgermeister-Ohlms-Straße übergeht.
© Quelle: Dennis Nobbe
„Grundsätzlich würde mir das nicht viel ausmachen, wenn sich wenigstens alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern und Rechts vor Links halten würden“, so Zeiger. „Hier spielen kleine Kinder, für viele entspricht unsere Straße dem Schulweg.“ Die Gefahr, dass eines der Kinder wegen Rücksichtslosigkeit der Verkehrsteilnehmer angefahren werden könnte, ist seiner Einschätzung nach hoch. Hier soll es demnächst Kontrollen geben (siehe unten).
Landkreis: „Kein einspuriger Verkehr möglich“
Fabian Laaß, Pressesprecher des Landkreises Peine, bestätigt die Beobachtung von Otto Siedentopf aus Münstedt. Die Baufirma sei aktuell auf der Suche nach einer passenden Deponie, um den ausgekofferten Asphalt zu entsorgen. Die eigentlich dafür vorgesehene Deponie könne den Asphalt jedoch nicht aufnehmen, weshalb sich die Arbeiten nun verzögern.
„Eine andere Deponie wird von der Baufirma derzeit fieberhaft gesucht“, betont Laaß. Auf der Baustelle herrsche aber kein Stillstand. Aktuell würden Pflasterarbeiten im ersten Bauabschnitt ausgeführt. „Zudem ist eine Firma mit dem Verlegen von Gasleitungen beschäftigt“, so Kreissprecher Laaß gegenüber der PAZ.
Aufgrund der verkehrsbehördlichen Anordnung sei außerdem eine einspurige Verkehrsführung in diesem Bereich nicht möglich. Für einen reibungslosen Ablauf der Bauarbeiten sei eine Mindestbreite einzuhalten. Diese sei nicht mehr gegeben, wenn man die Straße einspurig befahren ließe.
Zur Situation an der Bürgermeister-Ohlms-Straße erklärt Laaß: „Die Ortseinfahrt Oberg ist aus Richtung Mün-stedt kommend aufgrund der Bauarbeiten gesperrt. Um den Linienverkehr zu gewährleisten, nutzen Busse derzeit einen land- und forstwirtschaftlichen Weg, der in die Bürgermeister-Ohlms-Straße mündet.“
Leider würden jedoch auch Autofahrer verbotenerweise diese Strecke nutzen, weshalb es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen in diesem Bereich komme.
Die Polizei sei vom Landkreis Peine bereits über diesen Sachverhalt informiert worden und habe Kontrollen angekündigt.
Von Michaela Gebauer und Dennis Nobbe
PAZ