Wie gefährlich ist Corona bei Diabetes?
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Eine stabile Blutzuckereinstellung soll das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus für Diabetiker minimieren.
© Quelle: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-tmn
Im Hinblick auf Diabetes empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Betroffenen, stets für eine stabile Blutzuckereinstellung zu sorgen. Dadurch werde das Infektionsrisiko minimiert. Zudem gilt generell, die Infektionsschutzmaßnahmen des Robert-Koch-Instituts (RKI) einzuhalten. Dazu zählt vor allem die Husten-Nies-Etikette und gründliches Händewaschen mehrmals am Tag. Grundsätzlich bestehe kein erhöhtes Infektionsrisiko für gesunde Diabetespatienten.
Patienten mit diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen an Organen wie Herz, Nieren oder Leber sollten nach Empfehlungen der DDG besser hohe Ansteckungsgefahren meiden und daher große Menschenansammlungen verstärkt umgehen.
Diabetiker sind nicht per se gefährdeter
Bernadette Bartusch, die als Diabetologin vor allem viele jüngere Patienten in Bad Nauheim, Bad Homburg und Usingen versorgt, sieht nicht zwangsläufig einen erhöhten Risikofaktor im Zusammenhang mit dem Coronavirus: “Meiner Einschätzung nach sind Menschen mit Diabetes Typ 1 und 2 nicht per se gefährdeter als der Rest der Bevölkerung”, sagt sie. Doch verweist auch sie darauf, dass es grundsätzlich besser sei, wenn der Diabetes gut eingestellt sei.
So bestehe durchaus eine höhere Gefährdung für Personen mit labiler Blutzuckerstoffwechsellage, hyperglykämischer Entgleisung und Diabetesfolgeerkrankungen, wie zum Beispiel Nierenleiden und mit begleitenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch ältere Menschen, die ja ohnehin stärker gefährdet sind, hätten mit Diabetes ein besonders hohes Infektionsrisiko und ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung.
Lieferengpässe bei Diabetesmedikamenten müssen Patienten nicht befürchten. “Diabetesmedikamente wie Insulin werden vorwiegend in Deutschland, USA, Dänemark, Frankreich, Großbritannien – nicht jedoch China – hergestellt”, berichtet DDG-Präsidentin Professor Monika Kellerer. Von einer Medikamentenknappheit für Diabetespatienten ist auch künftig nicht auszugehen. Die DGG rät daher auch davon ab, große Vorräte an Medikamenten und Diabetesutensilien, die über die Versorgung von einem Quartal hinausgehen, für sich selbst zu horten.