Schulöffnungen: Mainzer Virologe befürwortet Rückkehr zum Regelbetrieb

Damit die Schulen wieder öffnen können, muss es die Möglichkeit geben, schnell Kontakt mit den Gesundheitsämtern aufzunehmen und rasch zu testen, wenn ein Verdachtsfall vorliegt.

Damit die Schulen wieder öffnen können, muss es die Möglichkeit geben, schnell Kontakt mit den Gesundheitsämtern aufzunehmen und rasch zu testen, wenn ein Verdachtsfall vorliegt.

Mainz. Eine Rückkehr der Schulen zum Regelbetrieb ist aus Sicht des Mainzer Virologe Bodo Plachter sinnvoll. "Neben der Infektionsgefahr muss auch berücksichtigt werden, wie sehr Kinder und Familien leiden", sagte der stellvertretender Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Mainz der Deutschen Presse-Agentur. "Kinder müssen irgendwann wieder ihren geregelten Alltag haben, der sicher nicht so aussieht wie vorher, aber sie müssen etwas anderes sehen als nur die eigenen vier Wände."

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Unterschied zwischen den Altersstufen der Schüler

Dies lasse sich in den Wochen bis zu den Sommerferien üben. Diese Zeit könnten die Kitas und Schulen dann nutzen, um die Infrastruktur noch besser an die Situation anzupassen. "Kinder haben ein geringes Risiko zu erkranken", betonte Plachter. Allerdings gebe es Unterschiede zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen. "Jugendliche gehen in Bars und hängen zusammen ab." Die Infektionsgefahr sei daher höher.

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Bei Symptomen zu Hause bleiben

Lehrer und Schüler müssten mit Blick auf mögliche Symptome sensibilisiert werden. "Jeder der Symptome hat, bleibt zu Hause und meldet das." Dann müsse schnell geschaut werden, ob er infiziert sei. Die Kontaktpersonen aus der Klasse und der Lehrer sollten auch erst einmal zu Hause bleiben. "Nach einigen Tagen weiß man, ob sich Kontaktpersonen infiziert haben. Deshalb muss man nicht die ganze Schule schließen."

Damit diese Eindämmungsstrategie (Containment) gelinge, müsse es die Möglichkeit geben, schnell Kontakt mit den Gesundheitsämtern aufzunehmen und rasch zu testen, wenn etwa aufflackere. Dafür müssten diese personell ausgestattet sein. Es sei auch nicht tolerierbar, wenn sich - wie in Göttingen - einige Menschen sich weigerten, sich testen zu lassen. "Dann muss Quarantäne verfügt werden." Der Virologe sieht dennoch "einen gewissen Konsens, sich an die Regeln zu halten" - auch mit Blick auf eine mögliche zweite Infektionswelle. "Keiner möchte wieder zu Hause bleiben und sich möglicherweise noch weiter verschulden."

RND/dpa

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