Studie untersucht: Hilft Gurgeln gegen Corona?

Covid-19-Erkrankte können eventuell mit einer alkoholhaltigen Mundspülung dafür sorgen, dass die Viruslast im Mund-Rachen-Raum kurzzeitig sinkt – und damit eventuell sogar das Ansteckungsrisiko minimieren.

Covid-19-Erkrankte können eventuell mit einer alkoholhaltigen Mundspülung dafür sorgen, dass die Viruslast im Mund-Rachen-Raum kurzzeitig sinkt – und damit eventuell sogar das Ansteckungsrisiko minimieren.

Rostock. Abstand halten, Maske auf, regelmäßiges Lüften: Viele einfache Maßnahmen können die Verbreitung des Coronavirus einschränken. Dazu gehört auch eine gute Handhygiene. Für viele Menschen ist der Griff zum Desinfektionsspender inzwischen so normal wie der Griff an die Türklinke. Könnte, was sich an den Händen als wirksam erwiesen hat, auch im Rachen funktionieren? „Wir wissen von der Händedesinfektion, dass Alkohol das Virus unschädlich macht“, sagt Emil Reisinger, Professor an der Uniklinik Rostock gegenüber der „Ostsee Zeitung“. „Und wir haben Hinweise darauf, dass dies im Rachenraum genau so sein könnte, dass Gurgeln mit Schleimhautdesinfektionsmitteln die Virenlast im Rachen reduzieren kann.“

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Riesinger und sein Team wollen nun in einer klinischen Studie untersuchen, ob sich dieser Verdacht erhärtet. „Wir starten eine Studie, ob Mundwässer mit Alkohol helfen können, schwere Verläufe oder gar die Infektion zu verhindern“, sagt Reisinger der „OZ“. So könnte regelmäßiges Gurgeln zum Beispiel möglicherweise verhindern, dass viele Coronaviren in die Lunge vorstoßen können, vermutet der Experte. Wenn es weniger Viren gebe, die sich im Rachenraum vermehren, könnten zudem die Verläufe der Infektion leichter sein.

Mundwasser gegen Coronaviren effektiv

Wissenschaftlich belegt ist das bisher noch nicht. Aber auch Gesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Privatbereich womöglich durch Gurgeln verringert werden kann. Die Idee dahinter sei, dass Gurgeln mit Mundspülungen aus in Alkohol gelösten ätherischen Ölen oder sogar Kochsalz die Viruslast im Mund-und-Rachen-Raum senken solle, sagte Spahn im Dezember.

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Wissenschaftler aus Bonn hatten im Sommer festgestellt, dass handelsübliche Mundspülungen Sars-CoV-2-Viren nach 30 Sekunden teils vollständig verschwinden lassen. Das hatten Experimente in Zellkulturen gezeigt. Für die Studie in Rostock soll nun überprüft, ob dies auch beim Menschen so zutrifft. „Wir suchen für die Studie Menschen, die bereits positiv auf das Coronavirus getestet sind und wollen dann überprüfen, ob jene, die regelmäßig mit alkoholhaltigen Mundwässern gurgeln, früher negativ getestet werden“, erklärt Reisinger.

RND/asu


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