Geländewagen mit 1000 PS

GMCs Hummer wandelt sich vom Spritfresser zum E-Auto der Superlative

Zunächst wird es den Elektro-Hummer als Pick-up geben. 2023 folgt dann eine kompaktere SUV-Version.

Zunächst wird es den Elektro-Hummer als Pick-up geben. 2023 folgt dann eine kompaktere SUV-Version.

5,50 Meter Länge, 4,5 Tonnen Gewicht, 1000 PS, 0 bis 100 km/h in 3,5 Sekunden bei 1620 Nm, Endgeschwindigkeit 160 km/h und 81 Zentimeter Wattiefe: Derlei kommt heraus, wenn man Ingenieuren bei General Motors den Auftrag gibt, einen einzigartigen Elektrotruck auf die Räder zu stellen: den Hummer EV. Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Pick-up oder Truck, wie er in seinem Heimatland genannt wird– die SUV-Version kommt 2023 –, steckt nicht nur bis unters Dach voller Innovationen, sondern protzt auch mit einem ganzen Bündel Superlativen. Keiner seiner Konkurrenten hat eine größere Batterie, keiner fährt weiter, keiner hat mehr Leistung und keiner kann sich im Gelände so bewegen wie er.

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Der Krabbengang – ein verblüffendes Lenkerlebnis

Für Letzteres sorgt der „Crabwalk“. Wenn es sein muss, befreit sich der Hummer mit dieser Technik auf Knopfdruck aus kniffeligen Lagen, bewegt sich ähnlich, wie wir es von einer Krabbe kennen, in diagonaler Richtung. Das Lenkgefühl ist so verblüffend wie einzigartig, man meint, plötzlich keine Verbindung mehr zu den Rädern zu haben. Einmal das Lenkrad leicht eingeschlagen, schon schiebt der Hummer parallel seitwärts.

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Möglich machen dies die mitlenkenden Hinterräder. Sie lassen sich bis zu zehn Grad einschlagen. Mit „Crabwalk“ bewältigte der Hummer EV sogar den engen und schwierigsten Offroad-Parcours der Welt, den Rubicon Trail in Kalifornien, unweit des Lake Tahoe. Normalerweise hätte ihm seine breite Karosserie einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben einigen Lack an den Felsen hinterlassen“, sagt dann auch ein Entwicklungsingenieur.

Die Marke Hummer feiert ihr Comeback. Dieses Mal sind die Offroad-Riesen jedoch nur rein elektrisch unterwegs.

Die Marke Hummer feiert ihr Comeback. Dieses Mal sind die Offroad-Riesen jedoch nur rein elektrisch unterwegs.

Der Krabbengang ist nicht die einzige Besonderheit des Hummer EV. Acht Kameras können 18 unterschiedliche Bilder aufs Display schicken. Der Fahrer ist also stets informiert, was sich vor, hinter und vor allem unter dem Auto tut. Sind die Steine zu dick, hebt das Luftfahrwerk die Karosserie um 15 Zentimeter an. Zudem können beide Achsen gesperrt werden. Und so nimmt der mächtige Pick-up auch Gelände der schwierigen Sorte locker und souverän unter seine riesigen Räder. Was aber nicht wirklich überrascht. Immerhin sind die drei Elektromotoren (einer vorne, zwei hinten) in der Lage, wenn nötig bis zu 1000 PS bereitzustellen.

Hummer-Erfahrungen sollen in andere Elektromodelle einfließen

„Wir wollten zeigen, was elektrisch geht“, sagt Tim Crewe, bei GM der Direktor für E-Strategie, „die Erfahrungen, die wir mit dem Hummer gemacht haben, fließen in weitere Elektromodelle ein.“ Kurz vor Serienstart befinden sich der Pick-up Chevrolet Silverado, die beiden SUV Chevrolet Blazer und Chevrolet Equinox. Cadillac kommt mit dem Crossover Lyriq und der Luxuslimousine Celestiq. Sie alle nutzen die komplett neu entwickelte Ultium-Architektur. Sie ist modular aufgebaut und bildet das Rückgrat für GMs Zukunft.

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Beim Hummer legten die Ingenieure die Ultium-Plattform auf das maximal Mögliche aus. In seinem Boden steckt das mächtigste Batteriepaket, das bislang in ein Fahrzeug seiner Art und Größe eingesetzt worden ist. Über einen Kubikmeter groß, doppelstöckige Modulanordnung, 1,5 Tonnen schwer und mit einer Kapazität von mehr als 200 kWh versehen. 350 Meilen, umgerechnet 560 Kilometer weit soll der Hummer EV damit kommen. Das entspräche einem Verbrauch von gut 36 kWh/100 km. Zum Vergleich: Der BMW iX, derzeit das größte Elektro-SUV in Deutschland, ist mit 19,8 kWh/100 km zertifiziert.

Wie bei E-Autos mittlerweile üblich, bietet auch der Hummer EV ein volldigitales Cockpit mit riesigen Bildschirmflächen.

Wie bei E-Autos mittlerweile üblich, bietet auch der Hummer EV ein volldigitales Cockpit mit riesigen Bildschirmflächen.

Eine Monsterbatterie wie im Boden des Hummer EV verlangt auch nach einem gewissen Ladekomfort, womit hohe Ladeleistungen und niedrige Wartezeiten am Supercharger gemeint sind. Im Bestfall fließen 350 kW Gleichstrom in den Akku. Die Entwickler versprechen 160 Kilometer neue Reichweite in zehn Minuten.

4500 Kilo schwerer Lifestylelaster

Im Gelände wie auf der Straße fühlt sich der elektrische Hummer trotz seiner mächtigen Abmessungen enorm handlich an. Das ist umso erstaunlicher, bekommt man das Gewicht des Pick-ups mitgeteilt: über 4500 Kilogramm. In Deutschland dürfte es der Lifestylelaster daher ziemlich schwer haben, auf soziale Akzeptanz zu stoßen, selbst wenn er nur mit Ökostrom geladen werden sollte. In Amerika allerdings ticken die Uhren anders. Menschen sind heiß auf den Hammer-Hummer.

Viereinhalb Tonnen bringt das Elektroungetüm auf die Waage.

Viereinhalb Tonnen bringt das Elektroungetüm auf die Waage.

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Schon vor der Auslieferung der ersten Modelle gingen bei General Motors mehr als 70.000 Reservierungen ein. Immerhin kostet die „Edition 1″ mit ihren herausnehmbaren Dachteilen – sie alle passen unter die Fronthaube – 112.000 US-Dollar, so viel wie bisher kein anderer Pick-up im Konzern. Im kommenden Jahr wird GM den Hummer EV auch als SUV auf den Markt bringen, mit etwas kürzerem Radstand, weniger Batteriekapazität, weniger Leistung und wahrscheinlich auch etwas günstiger. Aber dann sind es ja „nur“ noch 830 PS.

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