Vor 50 Jahren wurde bei Hannover deutsche Geschichte geschrieben: Die Polizei verhaftete in Langenhagen die Terroristin Ulrike Meinhof. Für den jungen Lehrer, in dessen Wohnung die Terroristin Unterschlupf gesucht hatte, veränderte dieser Tag alles.
Hannover. Er kam am frühen Abend heim. Vor seinem Haus drängten sich bereits viele Menschen, darunter Journalisten mit Kameras. Und als er sah, wie eine Frau aus dem Haus gezerrt wurde, die sich heftig wehrte, wurde ihm klar: „Dein Leben wird nicht mehr so sein, wie es bisher war.“
So erinnerte sich der Lehrer Fritz Rodewald in seinen autobiografischen Aufzeichnungen „Von Brüchen und Sprüngen“ später an jenen 15. Juni 1972. Es war der Tag, an dem seine Wohnung in Langenhagen an der Walsroder Straße 11 zu einem Ort der deutschen Geschichte wurde; als jene Stätte, an der die Polizei die Terroristin Ulrike Meinhof verhaftete.