David Huse und Simon Eckermann leben in Duderstadt (Südniedersachsen), sind verlobt und bauen gerade ein Haus. Sie erzählen, wie sie als schwules Paar im Alltag Diskriminierung, aber vor allem viel Selbstverständlichkeit erleben. Die Frage, die sich ihrer Meinung nach jeder stellen sollte: Was ist normal?
Duderstadt. David Huse und Simon Eckermann sind seit fünf Jahren ein Paar, bauen ein Haus und wollen bald heiraten. Sie sind schwul, und damit enden die Unterschiede zu den meisten anderen Paaren in Duderstadt und überall. "Ich mache kein Geheimnis aus meinem Privatleben, aber ich posaune es auch nicht heraus", sagt Eckermann dem Göttinger Tageblatt – ein Konzept, das im gern als konservativ abgestempelten Eichsfeld offenbar ziemlich gut funktioniert. Im Gespräch unterm Gartenpavillon erzählen die Verlobten vor allem von viel Selbstverständlichkeit, aber auch von Diskriminierungserfahrungen.
Mancher habe bei ländlichen Regionen direkt das Klischee vom Hinterwäldler vor Augen, weiß Huse, der aus Hannover zugezogen ist. Doch davon könne man in Duderstadt gar nicht sprechen, sagt er. „Wir leben hier ganz normal“, sagt sein Verlobter. „Normal“, das ist ein Wort, das im Gespräch häufiger fällt. In Huses und Eckermanns Fall bedeutet das: Der eine hat einen eigenen IT-Service, der andere hat den Malerbetrieb seines Vaters übernommen. Beide bauen ein Haus neben dem der (Schwieger-)Eltern.