Badegäste sind einem Schweinswal im schleswig-holsteinischen Grömitz viel zu nahe gekommen. Jetzt ist das Tier tot. War es zu viel Stress für den Wal? Warum auch für Menschen der Kontakt mit einem Meeressäuger sehr gefährlich sein.
Grömitz. In diesen Tagen werden an der Küste wieder vermehrt tote Meeressäuger gefunden. Bei Forschern in Büsum liegt unter anderem ein toter Schweinswal aus dem schleswig-holsteinischen Grömitz auf dem Sektionstisch. Was Fachleute besonders alarmiert: Dieses Tier wurde vermutlich von Badegästen gestreichelt, als es noch lebend in Strandnähe schwamm. "Dieser Stress kann todesursächlich für den Schweinswal sein. Außerdem sind Berührungen für den Menschen sehr gefährlich", mahnt Seehundjäger Eckhard Kasten in einem Interview mit den Lübecker Nachrichten eindringlich.
Der Appell klingt nicht nur dramatisch, er ist es auch. „Hände weg und Abstand halten“ ist gefordert. Denn: So ein Tier könne Bakterien oder Parasiten weitergeben, erläutert Kasten. Die Experten vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) an der Nordsee seien noch dabei, den Schweinswal zu untersuchen. Entdeckt wurden bisher Lungen- und Herzwürmer. Eine zoonotische Erkrankung, also Erreger, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden, konnte noch nicht festgestellt werden. Dies könnte allerdings auch noch etwas dauern.