Aus den Angeln gerissene Türen, Streit um einen Joghurt – immer häufiger melden sich überforderte Eltern über den Notruf bei der Polizei in Hannover, weil ihre kleinen Kinder ausrasten oder der Nachwuchs die Wohnung auseinander nimmt. Mütter und Väter haben schon Streifenwagenbesatzungen angefordert, weil sie ihre fünfjährigen Töchter oder neunjährigen Söhne nicht bändigen konnten. Was die Polizei täglich erlebt, lesen Sie hier.
Hannover.In der Lage- und Führungszentrale (LFZ) der Polizeidirektion Hannover geht ein Notruf ein. Ein Vater aus der Region ist in der Leitung, er fordert von der Beamtin am anderen Ende, dass sie einen Streifenwagen zu seiner Wohnanschrift schickt. Die Polizistin fragt nach dem Grund des Einsatzes. „Ein wütendes Kind“, antwortet der Anrufer. Sein Sohn sei so sehr außer Rand und Band, dass er den Neunjährigen allein nicht bändigen könne und dafür die Hilfe von gestandenen Beamten benötige. Das Anliegen des Mannes aus dem Umland, das etwas kurios klingen mag, ist wahrlich kein Einzelfall: Immer mehr Eltern kommen mit ihrem Nachwuchs nicht mehr klar und wenden sich deshalb über die Notrufnummer 110 an der Polizei.