Die Bundeswehr soll 100 Milliarden Euro für die Modernisierung bekommen. Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Henning Otte aus Bergen bei Celle, ist der Ansicht, Niedersachsen sollte nicht davon ausgehen, zeitnah von den Milliarden zu profitieren: „Die Mängelliste ist lang.“
Hannover. Die Bundesregierung will in Kürze ein 100-Milliarden-Sonderpaket für die Modernisierung der Bundeswehr auf den Weg bringen – die Standorte in Niedersachsen werden nach Ansicht von CDU-Verteidigungsexperte Henning Otte (CDU) allerdings nicht damit rechnen können, zeitnah etwas von diesem Milliardenpaket abzubekommen. „Ich warne vor der Illusion, dass für die Bundeswehrstandorte in Niedersachsen eine sofortige Sanierung passiert. Die 100 Milliarden sind schnell weg“, so Otte. Wegen der langen Mängelliste der Bundeswehr werde man sicher nicht willkürlich „shoppen gehen“ können. „Niedersachsen wird sich gedulden müssen.“
Am Montag wurde bereits bekannt, dass die Bundeswehr die Luftwaffe in einem milliardenschweren Modernisierungsprogramm mit F-35-Tarnkappenjets ausrüsten will. Die Maschinen des Herstellers Lockheed Martin sollen als Nachfolgemodell der Tornadoflotte beschafft werden, die die Bundeswehr vor mehr als 40 Jahren eingeführt hatte. Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für die sogenannte Nukleare Teilhabe Deutschlands gekauft, ein Abschreckungskonzept der Nato, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. Wegen einer speziellen Form und Außenbeschichtung ist die Maschine für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken. Die Bundeswehr will offenbar bis zu 35 Tarnkappenjets kaufen, zudem 15 weitere Eurofighter.