Erster Umbau seit 15 Jahren
2006 – weit vor Digitalisierung und Smartphones – gab es die letzte Reform des LKA Niedersachsen. Jetzt stellen sich die Ermittler neu auf – gegen Cybercrime, Kinderpornoringe und die Organisierte Kriminalität.
Hannover. Das Landeskriminalamt Niedersachsen will sich für die Zukunft rüsten. Durch die erste Umstrukturierung in 15 Jahren soll der Kampf gegen Cybercrime, Banden und Kinderpornos deutlich verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Mitarbeiter künftig nach Aufgaben eingesetzt werden – und nicht mehr nur noch streng nach Deliktfeld. Zudem soll der Staatsschutz zur Verhinderung politischer Kriminalität gestärkt werden. Die Umbaupläne sehen auch 70 zusätzliche Beamte vor.
Heutzutage müsse sich die Polizei unter anderem mit Deliktfeldern herumschlagen, die es bei der letzten Reform des Landeskriminalamts (LKA) im Jahr 2006 noch gar nicht gab: etwa Cyberangriffe auf Unternehmen oder kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser. „Eine kleine ungesicherte Hintertür reicht, um an viele sensible Daten zu kommen“, sagt Innenminister Boris Pistorius (SPD). Aus diesem Grund verfügt das LKA ab sofort über eine 24 Stunden am Tag einsatzbereite sogenannte Quick-Reaction-Force, die gehackten Unternehmen schnell mit ersten Hilfsmaßnahmen und Ratschlägen zur Seite stehen soll.