Das Land Niedersachsen verklagt 43 Busunternehmen. Die Reiseveranstalter hatten Stornogebühren einbehalten, nachdem im Mai 2020 Klassenfahrten wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten.
Hannover.Im Mai 2020 fielen wegen der Corona-Pandemie landesweit zahlreiche Klassenfahrten aus. Damit Eltern und Schüler nicht auf den Kosten sitzen bleiben, richtete Niedersachsen einen Fonds zur Erstattung von Stornogebühren ein. Aus dem Sonderbudget zahlte das Land knapp 11 Millionen Euro, um Eltern die geleisteten Reisebeträge voll zu erstatten. Einen Teil dieses Geldes will sich das Land jetzt von den Reisegesellschaften zurückholen. Dazu hat es 49 Klagen gegen 43 Busunternehmen wegen der einkassierten Stornierungsgebühren eingereicht.
Nach der Absage der Klassenfahrten behielten viele Unternehmen Stornogebühren ein. Zu Unrecht, wie das Land meint. Die ersten Urteile von Amtsgerichten fielen zugunsten der Landeskasse aus. „Der Corona-Erlass verhinderte Reisen im Frühjahr 2020. Die Unternehmen waren also gar nicht in der Lage, die versprochene Leistung zu erbringen“, erläutert Heiko Brahms, Sprecher am Amtsgericht Leer.