Er ist ein scheues Tier, das man leicht mit einem Wolf und auch mit einem Fuchs verwechseln kann. Der Goldschakal wird auch in Niedersachsen heimisch. Wie stark er hierzulande schon vertreten ist, solle erfasst werden, rät ein Experte.
Osnabrück. Ein neues Raubtier breitet sich schon seit einiger Zeit in Niedersachsen aus, Erkenntnisse über die Lebensräume des Goldschakals gibt es aber kaum. Jörg Tillmann, Experte bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück, empfiehlt daher, die Population des Einwanderers unter die Lupe zu nehmen: „Es würde sich meiner Meinung nach anbieten, dafür die Kapazitäten des Wolfsmonitoring zu nutzen, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurden.“
Wahrscheinlich haben die milden Winter die natürliche Ausbreitung des ursprünglich von Südosteuropa bis Asien beheimateten Goldschakals nach Norden begünstigt. Inzwischen sei das Tier bereits im Baltikum zu Hause, sagt Tillmann. Wie verbreitet der Goldschakal, der Ähnlichkeit mit Fuchs und Wolf hat, in Deutschland oder Niedersachsen ist, wisse man noch nicht. In einem Fachaufsatz hat Tillmann gesicherte Nachweise des Goldschakals in Deutschland seit den 1990er Jahren aufgelistet: 25 Mal wurde er nachgewiesen, drei Mal seit 2015 auch in Niedersachsen. Im Juni wurde bei Hannover ein weibliches Tier überfahren.