Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen – die unter dem Begriff Long-Covid zusammengefassten Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung machen vielen Menschen schwer zu schaffen. Eine eigens dafür eingerichtete Ambulanz am KRH-Klinikum Siloah hilft diesen Patienten. Doch selbst die Experten stehen vor vielen offenen Fragen.
Hannover. Das Virus geht, doch die Spätfolgen bleiben. Auf 350.000 hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) unlängst die Zahl bundesweit an Long-Covid leidenden Menschen geschätzt. Studien zeigen, dass vor allem Menschen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren ohne Vorerkrankungen betroffen sind. Menschen, die häufig mitten im Berufsleben stehen und teils monatelang ausfallen. In der Long-Covid-Ambulanz des Klinikums Siloah betreuen Professor Thomas Fühner und seine Kollegen diese Langzeitpatienten.
Stefan Bierwirth war kerngesund und topfit, als er sich im März 2020 im Skiurlaub in Tirol mit dem Coronavirus infizierte. Ein sportlicher Berufsfeuerwehrmann in den Mittfünfzigern ohne Vorerkrankungen, dessen Zustand sich nach dem Auftreten der ersten Symptome dramatisch schnell verschlechterte. Im Siloah-Krankenhaus mussten ihn die Ärzte ins künstliche Koma legen. „Nach fünf Tagen wurde ich wieder zurückgeholt und lag dann noch sieben weitere Tage auf der Intensivstation“, blickt er zurück.