In Göttingen ist es zu einer Corona-Masseninfektion gekommen – offenbar haben Großfamilien bei der Feier des Zuckerfestes die Hygieneregeln missachtet. 35 Fälle sind mittlerweile bestätigt, ein Mann wird auf der Intensivstation künstlich beatmet.
Göttingen.Bei größeren privaten Feiern haben sich in Göttingen mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis mitteilte, sind die Betroffenen zum größten Teil Mitglieder von vier Großfamilien. Sie stammen aus Göttingen und Umgebung. Eine genaue Zahl der Infizierten wurde zunächst nicht genannt. Nach Informationen des Göttinger Tageblatts soll sich der Ausbruch im Iduna Zentrum am Maschmühlenweg ereignet haben – in einem Hochhauskomplex aus den siebziger Jahren, der nicht nur wie das Ihme-Zentrum in Hannover aussieht, sondern auch einen ähnlichen Niedergang hinter sich hat. 35 Personen wurden bislang positiv getestet, ein Mann liegt auf der Intensivstation und wird künstlich beatmet. 160 Menschen befinden sich in Quarantäne.
Die Menschen hätten sich wahrscheinlich am vergangenen Wochenende angesteckt, sagte eine Sprecherin der Stadt Göttingen. Derzeit würden alle Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Landkreis Göttingen auf das Virus getestet, um einen Überblick über die Situation zu erlangen. Auch am Pfingstwochenende solle getestet werden. Die Anzahl der zu kontaktierenden Personen bewege sich im dreistelligen Bereich. Unter den Kontaktpersonen seien auch 57 Kinder und Jugendliche. Die entsprechenden Schulen seien bereits informiert. Das Gesundheitsamt verfolge am Wochenende unter Hochdruck die Infektionsketten, Quarantäneverfügungen würden umgehend erstellt.