Niedersachsens Schulen öffnen sich nach der Corona-Pause allmählich – aber manchen Eltern ist bei dem Gedanken unwohl. Sie möchten selbst entscheiden dürfen, ob sie ihre Kinder wieder zurück in die Schule schicken. Sachsen hat die Schulunterrichtspflicht für Grundschüler vorübergehend ausgesetzt.
Hannover.Sollten Schüler in die Schule zurückkehren, wenn für manche von ihnen ohnehin nur noch zwei Unterrichtswochen vor den Sommerferien vorgesehen sind? Angesichts des vom Land Niedersachsen avisierten Zeitplans zur Schulrückkehr fordern jetzt immer mehr Elternvertreter, den Erziehungsberechtigten freizustellen, ob sie ihre Kinder wieder in die Schule schicken wollen oder nicht. „Der Ruf nach Freiwilligkeit wird lauter“, sagt Cindy-Patricia Heine, Vorsitzende des niedersächsischen Landeselternrates.
Sachsen hat eben das am Sonnabend in Teilen umgesetzt und die Schulpflicht eingeschränkt: Eltern von Erst- bis Viertklässlern haben dort nun die Wahl und können ihre Kinder vorerst auch zu Hause unterrichten. Die Landesregierung in Dresden reagierte mit ihrem Beschluss auf ein Urteil des Verwaltungsgerichtes Leipzig. Die Kammer hatte zugunsten der Eltern einer Siebenjährigen entschieden, die sich gegen die Öffnung der Grundschulen ohne zwingende Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Metern gewandt hatten.