227. Prozesstag: Verfahren um mutmaßlichen IS-Anführer Abu Walaa kostet Millionen
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/H2NNRMTOZYBADKEVUUJ6EVAH64.jpg)
Niedersachsen, Celle: Der Angeklagte Abu Walaa, mutmaßlicher Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland, steht im Oberlandesgericht hinter einer Glasscheibe.
© Quelle: Ole Spata/dpa
Celle.Der seit mehr als drei Jahren laufende Prozess gegen den mutmaßlichen Deutschlandchef der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Walaa, hat nach Informationen des NDR Niedersachsen bisher mindestens 9,3 Millionen Euro gekostet. So veranschlage die Polizei die Personalkosten auf 3,5 Millionen Euro, die Pflichtverteidiger hätten bisher rund 2,7 Millionen Euro gekostet, berichte der Norddeutsche Rundfunk am Sonntag in Hannover.
Weitere 3,1 Millionen Euro seien bisher für die Anreise und Unterbringung von Zeugen und Sachverständigen und für die Honorare der Dolmetscher angefallen, teilte das Oberlandesgericht in Celle dem Sender mit. Nicht dazugezählt seien Arbeitsstunden der Richter und Wachtmeister.
Lesen Sie auch: Neues Mandat: Bundeswehr bleibt im Irak
Verfahren gegen Abu Walaa: 227. Prozesstag steht bevor
Begleitet wird das im September 2017 begonnene Verfahren gegen Abu Walaa und mehrere Mitangeklagte von umfangreichen Einsätzen der Polizei, die das Gerichtsgebäude und den Transport der Angeklagten vom Gefängnis zum Prozess sichert. Für Dienstag ist der 227. Prozesstag vorgesehen.
Auch interessant: "Sich zu distanzieren, suggeriert Nähe": Muslime äußern sich zu Terroranschlägen in Wien
Prozess um Abu Walaa: Hintergrund ist Vorwurf der Radikalisierung
Dem Iraker Abu Walaa und drei Mitangeklagten wird vorgeworfen, junge Menschen islamistisch radikalisiert und in die IS-Kampfgebiete geschickt zu haben. Sie müssen sich wegen Unterstützung und Mitgliedschaft in der Terrormiliz verantworten. Ein weiterer geständiger Mitangeklagter war im April zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Von RND/dpa