Hochsicherheitstrakt der JVA Oldenburg
Christian Bogner sitzt seit 16 Jahren in Einzelhaft, im Hochsicherheitstrakt der JVA Oldenburg lebt er ohne jeden Kontakt zu anderen Gefangenen. Sein Anwalt nennt die lange Dauer unbegründet und spricht von Folter. Neuerdings wird der einstige „Ausbrecherkönig“ zumindest nicht mehr ständig verlegt.
Oldenburg. Der Weg zu Christian Bogner führt durch piepende Schleusen, an Wachstationen vorbei und durch Stahltüren - in den Hochsicherheitstrakt, in ein Besucherzimmer mit Panzerglas. Der Mann, der als „Ausbrecherkönig“ bekannt wurde, wird zur anderen Seite der Scheibe geführt. „Moin“, sagt er und bedankt sich sogleich beim Beamten der Justizvollzugsanstalt (JVA) Oldenburg für die „professionelle Organisation“ der Zusammenkunft. „Perfekt. Wunderbar. Tippi toppi.“ Die Euphorie ist verständlich. Seit sechzehn Jahren verbringt der 64-Jährige Tag und Nacht ohne Kontakt zu Mithäftlingen in einer Einzelzelle. Privater Besuch ließ sich hinter dem Sicherheitsglas seit fast genauso langer Zeit niemals blicken, Geschwister und Freunde haben den Kontakt abgebrochen. Da ist es etwas ganz Besonderes, wenn mal der Anwalt oder, wie jetzt, für eineinhalb Stunden eine Journalistin vorbeikommt.
Den Namen hat er sich ausgesucht