Auf jede Mail antworten, jedes To-do abhaken
Manche Menschen schieben unangenehme Aufgaben ewig vor sich her. Die sogenannte Prokrastination gilt als größte Hürde im Selbstmanagement. Doch auch der Drang, alles sofort erledigen zu müssen, hat seine Tücken – und kann zu psychischen Problemen führen. Was hilft.
Hannover. Jede E-Mail sofort beantworten, To-do-Listen zügig abhaken, Aufträge lange vor der Deadline abgeben – wer seine Aufgaben schnell erledigt, verschafft sich Erfolgserlebnisse. Doch ein übermäßiger Drang, alles sofort abzuarbeiten, hat auch seine Tücken. Die Wissenschaft spricht dann von Präkrastination – ein in der Psychologie noch relativ junges Phänomen.
Bisher hat sich die Psychologie eher mit dem gegenteiligen Verhalten, der Prokrastination, gewidmet: Man schiebt eine anstehende Aufgabe immer wieder auf, selbst wenn es dafür keinen guten Grund gibt und man sich damit eher schadet. Als Ursache führen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen jede Menge Gründe an: Versagensangst, Perfektionismus, Ablenkbarkeit, mangelnde Organisation und Prioritätensetzung. Dabei kann das Problem unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Es reicht von gelegentlichem dysfunktionalem Verhalten bis hin zur ernsten Lern- und Arbeitsstörung – mit erheblichem Leidensdruck.