Inzidenzwert in Peine bei 115: Diese Schulen wechseln zum Szenario B

Im Landkreis Peine ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen am Montag auf den Wert von 115 gestiegen. Damit müssen alle Schulen, an denen zurzeit vom Gesundheitsamt Maßnahmen im Zusammenhang mit der Pandemie angeordnet sind, zwingend in das Szenario B wechseln. Das bedeutet, dass jeweils nur ein Teil der Schüler in der Schule unterrichtet wird, der andere Teil bleibt zu Hause und lernt dort. Dieses Vorgehen ist für die Schulen nicht fremd: Bereits nach dem Lockdown im Frühjahr wurde so verfahren. Der Wechsel zum Szenario B ist ab Freitag, 6. November, für folgende Schulen erforderlich: die Berufsbildenden Schulen in Vöhrum, das Julius-Spiegelberg-Gymnasium in Vechelde, das Gymnasium Groß Ilsede, die Gunzelin-Realschule, die Eichendorffschule, die Grundschule Vallstedt, die Grundschule Essinghausen und die Realschule Groß Ilsede. „Für jede dieser Schulen gilt Szenario B für die kommenden 14 Tage. Es können auch weitere Schulen hinzukommen, wenn dort ein Corona-Fall auftritt und die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Peine über dem Wert von 100 bleiben sollte“, erklärt Kreissprecher Fabian Laaß. Alle Personalreserven werden ausgeschöpft: Aufgrund des Anstiegs der Infektionszahlen hat der Corona-Krisenstab außerplanmäßig auch am Donnerstag getagt, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. „Personell schöpfen wir alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen aus. Aus vielen Bereichen der Kreisverwaltung wurden Mitarbeiter abgezogen, um bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen zu unterstützen oder Dienst am Bürgertelefon zu übernehmen“, so der Kreissprecher. Unterstützung durch Soldaten der Bundeswehr: Jetzt gibt es auch Unterstützung durch vier Soldaten der Bundeswehr. Die zwei Frauen und zwei Männer helfen für zunächst vier Wochen bei der Kontaktnachverfolgung, der Datenerfassung und werden im Testzentrum eingesetzt. Eine Verlängerung des Einsatzes ist möglich. Landrat Franz Einhaus (SPD) ist erfreut über die schnelle und unbürokratische Abordnung: „Am vergangenen Freitag hatte sich der Krisenstab des Landkreises Peine mit dem Verantwortlichen der Bundeswehr, Oberstleutnant Diethard Kaiser, Leiter des Kreisverbindungskommandos Peine, in Verbindung gesetzt und um Unterstützung gebeten. Nur wenige Tage später haben wir schon Hilfe erhalten.“ Nachverfolgung der Kontaktpersonen ist zeitintensiv: Insbesondere die Nachverfolgung der Kontaktpersonen nehme im Moment viel Zeit in Anspruch, weil die jetzt auftretenden Infektionen noch vor dem Teil-Lockdown erfolgt sind, als die Menschen zum Teil sehr viele Kontakte gehabt hätten. „Wenn die neuen Maßnahmen greifen, müsste es ab Mitte kommender Woche spürbar besser werden“, blickt Laaß hoffnungsvoll nach vorn. Auch die Mitarbeiter beim Bürgertelefon hätten alle Hände voll zu tun: Allein in der vergangenen Woche seien dort 1500 Anrufe eingegangen. Die Unsicherheit beträfe alle Bereiche, vom Verhalten bei Krankheitssymptomen über die Frage, was gerade erlaubt ist, bis hin zu ganz speziellen Problemen. Leider gibt es auch immer wieder Bürger, die sich einen Spaß daraus machen, offenkundig unsinnige Anrufe zu tätigen. „Wir rufen die Bevölkerung daher auf, sich bei allgemeinen Fragen zum Corona-Virus zunächst auf den Internetseiten des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, des Robert-Koch-Institutes und auch auf unserer Homepage zu informieren. Auf allen drei Seiten gibt es umfangreiche Zusammenstellungen von Informationen zu besonders häufig gestellten Fragen, so genannte FAQs“, berichtet Fabian Laaß. Bei Fragen und Problemen, die sich auf diesem Weg nicht lösen ließen, stehe selbstverständlich das Bürgertelefon bereit. Lesen Sie auch: Corona: Ein weiterer Mensch ist im Kreis Peine gestorben Peine: Soldaten der Bundeswehr unterstützen Gesundheitsamt Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt - 05.11.2020 Empfehlung des Kreises: Corona-Warn-App nutzen: Zudem weist der Krisenstab erneut auf die Nutzung der Corona-Warn-App hin. „Wir empfehlen, die App mindestens ein Mal am Tag zu öffnen, um mögliche Warnhinweise abzurufen. Bei einem roten Warnhinweis sollten sofort der Hausarzt oder das Gesundheitsamt kontaktiert werden“, erklärt der Kreissprecher, der zudem an die Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht erinnert: „Halten Sie Abstand, und vermeiden Sie unnötige Kontakte.“ Von Kerstin Wosnitza

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