Wieder Unterricht: In den Peiner Schulen laufen die Vorbereitungen

Jetzt wurden die vorläufigen Pläne bekannt, wie der Unterricht in den niedersächsischen Schulen wieder aufgenommen werden soll: Gelernt wird viel zu Hause, nur nach und nach werden die einzelnen Jahrgänge wieder vor Ort beschult. Die Klassen sollen halbiert oder gar gedrittelt werden und die Gruppen zeitversetzt in die Pause gehen. Es gilt, Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten und vieles mehr. Wie kann das in der Realität umgesetzt werden? Die PAZ hat bei drei Schulen nachgefragt. Lernen zu Hause ab dem 22. April: „Wir bereiten das Lernen zu Hause intensiv vor, das am 22. April beginnen soll“, berichtet Christiane Kropp, Schulleiterin der Gunzelin-Realschule in Peine. „Mit unseren Schülern stehen wir über ein digitales pädagogisches Netzwerk in Kontakt. Weil es im Umgang damit bei einigen noch Unsicherheiten gab, hat unser Kollege Jonas Oppe extra zwei Erklärvideos erstellt und bei Youtube hochgeladen“, sagt Kropp. Am 27. April kommen zunächst die Zehntklässler wieder in die Schule, deren Abschlussprüfungen bevorstehen. „Wir werden jede Klasse in zwei Gruppen teilen, die zeitversetzt tageweise unterrichtet werden. Dabei beschränken wir uns auf die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik, in denen geprüft wird“, erklärt die Schulleiterin. Nach Möglichkeit sollen die vertrauten Lehrkräfte den Unterricht übernehmen. Handreichung des Ministeriums: Das Kultusministerium hat eine Handreichung herausgegeben, die bei den Überlegungen und der Organisation weiterhelfe. „Für uns ist das räumlich und personell recht gut leistbar“, sagt die Rektorin. Dennoch blieben Fragen offen – etwa, wie man die Anmeldungen der künftigen Fünftklässler im Mai gestalten wird. Schon vor den Osterferien haben auch die Lehrer der Integrierten Gesamtschule (IGS) Vöhrum den Schülern übers Intranet Aufgaben gestellt. Doch das war unverbindlich. „Ab dem 22. Mai wird der Unterricht in digitaler Form verbindlich“, erklärt Schulleiterin Ursula Pleye, die am Freitag rund fünf Stunden mit allen Beteiligten zusammengesessen hat, um die Situation zu besprechen. Kontakt zu Schülern aufnehmen: „Die Tutoren werden ab Montag zu allen Schülern einzeln Kontakt aufnehmen und halten“, sagt Pleye. Dabei geht es ums Lernen, ganz wichtig sei es aber auch, die Kinder nach ihrer Befindlichkeit zu fragen und sie über den Unterricht hinaus zu begleiten. Ab dem 27. April werden die Schüler in der Schule erscheinen, die ihren Haupt- oder Realschulabschluss machen. „Die Räume sind für die Umsetzung der Vorgaben zur Vermeidung von Kontakten ideal. Die Klassen werden halbiert, und diese kleinen Lerngruppen können wir räumlich gut voneinander trennen, auch in den Pausen“, erklärt Pleye. Zu klären sei noch der Schülertransport. In dieser Frage stimme man sich eng mit dem Landkreis ab. Abiturienten lernen zu Hause: Keinen Unterricht mehr haben die Abiturienten. „Sie lernen für sich zu Hause, werden aber von den Lehrkräften individuell unterstützt. Die moderne Technik macht auch dies möglich“, sagt die Rektorin. Neben der Vorbereitung sei es wichtig, die Abiturienten gesund zu halten, damit sie an den Prüfungen teilnehmen können, die am 11. Mai beginnen. Etwas mehr Zeit hat man an den Gymnasien: Abschlussklassen, die Prüfungen ablegen müssen, gibt es dort nicht: Wegen der Umstellung auf das Abitur nach 13 Jahren gibt es keine Abiturienten. „Bei uns kommen mit dem 12. Jahrgang die ersten Schüler am 11. Mai zurück“, sagt Ulrike Bock, Leiterin des Gymnasiums am Silberkamp. Wegen der Kooperation mit dem Ratsgymnasium müssen zwischen den Schulen viele Absprachen getroffen werden, und noch gilt es ganz pragmatische Dinge zu klären, zum Beispiel zur Umsetzung der Hygiene-Regeln. Das Lernen zu Hause beginnt aber auch hier am 22. April. „Jetzt bewährt es sich, dass wir digital schon so gut und verlässlich aufgestellt und die Schüler es gewohnt sind, mit den neuen Medien umzugehen“, freut sich die Schulleiterin. Dort, wo zu Hause Endgeräte fehlen, werde man Lösungen finden. Man wisse aber, dass das Lernen daheim vor allem für jüngere Schüler, die sich noch nicht so gut motivieren und organisieren können, nicht leicht sei. Lesen Sie auch: Corona-Lockerungen: Niedersachsen lässt nur halbe Klassen in die Schulen Lockerungen in Niedersachsen: Geschäfte in Einkaufszentren dürfen wieder öffnen Ab Montag dürfen Geschäfte in Peine wieder öffnen Von Kerstin Wosnitza

Nach Schulschließungen - Unterricht geht wieder los: In den Peiner Schulen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren