Vollbesetztes Forum: Theaterstück lässt Kinder jubeln

Großartiges Theater für kleine Menschen im voll besetzten Peiner Forum: Das Stück „Ali Bey und Mr. Allen“ ist sicher der Höhepunkt der bislang gelaufenen Kindertheater-Aufführungen dieser Saison und erhielt am Dienstag viel Beifall. Wege der Verständigung und des Verständnisses aufgezeigt: Mit ganz viel Witz, dicht an der Lebenswirklichkeit der Kinder und einer exzellenten schauspielerischen Leistung greifen die Akteure des knapp einstündigen Stückes die Schwierigkeiten der Verständigung auf. Festgemacht an der unterschiedlichen Sprache zweier Nachbarn – die zwar auf den ersten Blick ganz verschieden erscheinen – aber trotzdem sehr viel gemeinsam haben, werden ohne den berühmten „erhobenen Zeigefinger“ Wege der Verständigung und des gegenseitigen Verständnisses aufgezeigt. Gemeinsamkeiten entdecken: Ali Bey (Mehmet Çetik) und Mr. Allen (Mark Roberts) wohnen Tür an Tür an der Neubaustraße 52 a und b, haben die gleichen Morgenroutinen, spielen beide ein Instrument, lieben Tee und haben doch von ihrem Gegenüber keine Ahnung, weil sie ihn schlicht nicht verstehen. Und weil das so ist, ergehen sie sich täglich in kleineren Reibereien, lachen über den jeweils anderen und sind dabei ziemlich einsam. Götterbotin Iris (Manuela Hörr), die beide für einen gemeinsamen Auftritt bei einer Party im Olymp einladen soll, gefällt dieses verständnislose Nebeneinander gar nicht. Mit ein paar klitzekleinen Zaubereien gelingt es ihr, den beiden ihre Gemeinsamkeiten klar zu machen. Zum Schluss verstehen sich Ali Bey und Mr. Allen ganz wunderbar und musizieren gemeinsam mit Iris. Musik und guter Wille überwinden sprachliche Grenzen: Musik und guter Wille überwinden sprachliche Grenzen: Dies ist die einfache Botschaft des Stücks, welches die Kinder gespannt verfolgt haben. Die feineren Hinweise, wie Miteinander richtig geht, haben die Kids ebenfalls sehr gut verstanden, wie sich im an das Theaterstück anschließende Gespräch ergab. Den kleinen Zuschauern sind sprachliche Barrieren nicht fremd: Mit ganz viel Situationskomik, beispielsweise wenn das türkische „Guten Morgen“ eher wie das englische „Gute Nacht“ klingt, wenn sich die Nachbarn voreinander verstecken, um nicht miteinander reden zu müssen und den letzten Keks lieber zerkrümeln, als ihn zu teilen, wurde die Geschichte immer weiter entwickelt. Die Kinder kringelten sich dabei vor Lachen und wussten ganz genau, wie es besser geht. Gut ausgedachte szenische Kniffe, wie die „Zeitanhaltungshupe“, gaben dem Stück immer wieder neue Wendungen. Den kleinen Zuschauern, die im Nachhinein erzählten, wie viele unterschiedliche Sprachen sie und ihre Familien sprechen, sind sprachliche Barrieren offenbar nicht fremd. Gerade deshalb hat den Kindern von sechs bis zehn Jahren diese Aufführung so gut gefallen. „Es war voll gut“ und „Die Musik war schön“ wurde von „Ich bin froh, dass sie sich vertragen haben“ und „Es war toll, dass sie versucht haben, sich zu verstehen“ unterstützt. Das waren die vorherrschenden Meinungen im begeisterten jungen Publikum, das am Ende begeistert klatschte und jubelte. Von Grit Storz

„Ali Bey und Mr. Allen“ - Voll besetztes Forum: Theaterstück lässt Kinder jubeln