Vöhrum: Gottesdienst zu Pfingsten und Feier zum 650. Jubiläum der Kirche

Groß ist der Andrang vor dem alten Friedhof am Backhausweg in Vöhrum gewesen: Am Pfingstmontag luden die Pastoren Dorothea Wöller und Dirk Hölterhoff zum gemeinsamen Freiluft-Gottesdienst nach Vöhrum ein. Insgesamt 70 Stühle standen bereit – die reichten jedoch vorn und hinten nicht. Das Interesse der Gemeindemitglieder aus Vöhrum, Eixe und Röhrse war so groß, dass Sitzgelegenheiten nachgestellt wurden. Nach der Schließung der Kirchen war es der erste Gottesdienst seit Langem in Vöhrum. Unter der Einhaltung der Coronaregeln wurde nicht nur das Pfingstfest gefeiert, sondern auch ein Jubiläum. Fest wird verlegt: „Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche ist auf den 1. Juni 1370 datiert“, erklärte Pastorin Dorothea Wöller. Die Kirche sei aber noch älter. „Deswegen steht der heutige Tag unter dem Leitsatz ,650 Jahre und mehr’ – wegen der Corona-Krise fällt das geplante Fest rund um die Kirche leider aus“, sagte Wöller. 2022 bestehe Vöhrum seit 1000 Jahren. „Neben dem Ortsjubiläum wird das langjährige Bestehen der Kirche dann nachgeholt“, kündigte Wöller an. Besucher freuen sich über die Zusammenkunft nach langer Zeit: Weil die Kirchen wegen der Coronakrise schließen mussten, war der Pfingst-Gottesdienst der erste nach langer Pause. „Endlich können wir wieder gemeinsam Gottesdienst feiern – und dazu noch zum ersten Mal hier auf dem alten Friedhof“, sagte die Pastorin. Leider sei das gemeinsame Singen nicht erlaubt. So sang die Pastorin allein, musikalische begleitet wurde sie von Renate Mainusch am elektronischen Piano. Zudem spielte Pastor Hölterhoff heitere Melodien auf der Querflöte. Dank an Karl Koschel: Nach der Predigt überreichten die Pastoren ein Präsent an Karl Koschel. „Seit 25 Jahren pflegt er den neuen Friedhof in Vöhrum“, erklärte Pastor Dirk Hölterhoff. Auf dem alten Friedhof seien seit 1969 keine Bestattungen und Trauerfeiern mehr vorgenommen worden. Geplant sei aber, ihn wieder für Begräbnisse zu nutzen. Es sollen 25 neue Bäume als kleiner Friedwald gepflanzt werden, in dessen Schatten eine neue Bestattungsform möglich werden soll. „Es ist eine tolle Idee, dass wir hier draußen zusammenkommen durften“, sagte Marianne Geisthardt, die sich den Gottesdienst nicht entgehen lassen wollte. „Es war leider nicht erlaubt, mitzusingen, aber die Pastoren haben das Musikalische ganz toll gemacht – Frau Wöller hat eine wunderschöne Stimme“, schwärmte Geisthardt. „Wir hatten nach langer Zeit ohne diese Möglichkeit das Bedürfnis, in der Gemeinschaft zusammenzukommen“, sagte Bernd Wargenau, der mit seiner Ehefrau Käte am Gottesdienst teilnahm. Gottesdienst wird wieder vor Ort abgehalten: „Die Idee für einen Freiluft-Gottesdienst hatten wir schon seit Längerem“, verriet Wöller. Weitere derartige Gottesdienste auf dem Gelände könnten folgen. Sie freut sich, dass der Zuspruch so groß war: „Knapp 130 Besucher konnten wir hier begrüßen.“ Über einen weiteren Lichtblick dürfen sich die Gemeindemitglieder aus Vöhrum, Eixe und Röhrse freuen: „Ab dem 14. Juni finden wieder Gottesdienste in der Kirche statt – in Eixe ab 9.30 Uhr, in Vöhrum ab 10.30 Uhr und in Röhrse ab 14 Uhr“, kündigt Wöller an. Auch hier gelten die Hygieneregeln: Die Besucher werden gebeten, Abstände einzuhalten und einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Lesen Sie auch: Bei einer Spazierandacht dem Pfingstgedanken auf der Spur Pfingstsonntag in Peine: Im Gottesdienst zur Musik summen Warum feiern wir Pfingsten? Von Nathalie Diana

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