Viele Peiner begrüßen die zweite Gutschein-Aktion der Stadt

Viele Peiner befürworten die Neuauflage des 10-Euro-Gutscheines, den im Juni alle Bürger der Fuhsestadt und der Ortschaften erhalten sollen. Auf diese Weise möchte die Stadt zum zweiten Mal die heimischen Händler in der Corona-Krise unterstützen und möglichst viel Geld in deren Kassen spülen. Wir haben uns umgehört und dazu Meinungen gesammelt. Ergänzend zur Gutschein-Aktion fordert die Peiner CDU in einem Antrag an den Bürgermeister das Einführen einer Bonuskarte. Fraktionschef Andreas Meier sagt: „Ziel ist es, mit dieser Karte den Einkauf in Peine zu belohnen und damit den Einzelhandel, die Direktvermarkter und die Gastronomie vor Ort zu unterstützen.“ Vorbild dafür sei die Oberland-Card, die am 15. März in Miesbach (Bayern) startet. Und so funktioniert es: Wer in einem der teilnehmenden Geschäfte einkauft, erhält einen Rabatt von mindestens zwei Prozent. Der allerdings wird nicht einfach vom Preis abgezogen, sondern in Form von Punkten auf der Karte gutgeschrieben. Ein Cent entspricht dabei einem Punkt. Wer dann mindestens einen Euro auf seiner Karte hat, kann diese bei einem beliebigen Partner einlösen. Zur Aktion #Peinehältzusammen 2.0, die Bürgermeister Klaus Saemann (SPD) am Freitag verkündet hat: Es sollen im Juni erneut 10-Euro-Gutscheine im Wert von insgesamt rund 500 000 Euro an die Peiner Bürger ausgegeben werden, die damit in Geschäften in der Fuhsestadt einkaufen können. Ziel ist es, die von der Corona-Krise betroffenen Firmen aus den Bereichen Dienstleistung, Einzelhandel und Gastronomie zu unterstützen. Der ehemalige Peiner Bürgermeister Michael Kessler, den wir am Samstag zufällig auf dem Wochenmarkt trafen, sagt: „Das ist eine sehr gute Sache, die sehr sinnvoll, denn dem Peiner Handel geht es wirklich schlecht. Alle leiden. Viele Geschäftsleute wissen nicht einmal, wann der Lockdown beendet wird und wann sie endlich wieder ihr Läden öffnen dürfen.“ Er hofft, dass diese Aktion hilft und nicht noch mehr Leerstand in der Innenstadt entsteht. Das hofft auch Dr. Ulrich Neeb, der die Aktion begrüßt. „Es ist doch gut, wenn die Stadt aktiv wird und auf diese Weise die gebeutelten Peiner Kaufleute unterstützt. In so einer kritischen Phase ist Kreativität gefragt“, so Dr. Neeb. Er findet es aus medizinischer Sicht gut, dass der Lockdown weitergeführt und das Infektionsrisiko minimiert wird. Aber er könne auch verstehen, dass die Läden endlich wieder öffnen wollen. Der Arzt weiter: „Ich werde mir vermutlich von den zehn Euro eine Dentalbürste kaufen, denn die kann ich gut gebrauchen.“ Seit Jahrzehnten im Einzelhandel tätig ist Rosemarie Bartz. Sie sagt: „Ich bin sehr für die 10-Euro-Gutschein-Aktion, denn der Peiner Handel muss jetzt in dieser schweren Krise unterstützt werden. Die Gefahr ist groß, dass weiter Läden schließen müssen. Das wäre schrecklich.“ Die Peinerin selbst kaufe nur in heimischen Geschäften ein und ganz bewusst nicht im Internet. Sie würde die zehn Euro in neue Kleidung investieren, wobei der Mindesteinkaufswert noch höher als 15 Euro sein könnte. Das sieht auch Hans-Helmut Mandel aus Peine so und betont: „Den Betrag könnte man noch deutlich höher ansetzen, damit es sich für die Geschäfte auch lohnt. Es bringt doch niemandem etwas, wenn ein Kunde nur für 15 Euro einkauft und dann wieder geht.“ Der Peiner kauft nach eigenem Bekunden zu 90 Prozent in der Fuhsestadt ein, und die restlichen zehn Prozent verteilen sich auf die Nachbarstädte und den Online-Einkauf. Den Gutschein will Mandel einsetzen, „um sich eine modische Hose oder ein modisches Hemd zuzulegen“. Lesen Sie auch ++ Peine-Ticker ++ Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus Stadt und Kreis Positiv bewertet Tim Voss aus Duttenstedt die Gutschein-Aktion. „Es ist doch ein gutes Zeichen, dass die Stadt die Händler jetzt nicht im Stich lässt und sie auf diese Weise unterstützen will“, erklärt er. Auch Voss meidet den Internethandel „so weit das möglich ist“. Und die zehn Euro möchte der Duttenstedter in eine neue Jeans-Hose investieren. Von Thomas Kröger