Einen wirklichen Hochgenuss für Augen und Ohren erlebte das Publikum in den Peiner Festsälen bei der Aufführung von „Schwanensee“, getanzt vom Ensemble des Staatlichen Akademischen Musiktheaters Minsk.
Tragische Liebesgeschichte
Die tragische Liebesgeschichte zwischen Prinz Siegfried (hier Alexander Misiyuk) und der schönen Odette (Swetlana Martinkevich) wird seit mehr als 100 Jahren auf den Bühnen der Welt getanzt. Das Märchen wird dabei immer wieder neu in Szene gesetzt.
Choreografin gelang was Besonderes
Der Choreografin Ekaterina Fadeeva ist mit dieser Fassung etwas ganz Besonderes gelungen. Peter Tschaikowskys gefühlvolle Musik gepaart mit der Anmut der Tänzerinnen und Tänzer in einer modernen, aber doch klassischen Inszenierung riss die Zuschauer am Ende zu stürmischem Applaus und Bravo-Rufen hin.
Stück lebt von Gegensätzen
Das Stück lebt von Gegensätzen: Gut gegen Böse, Weiß gegen Schwarz, Fröhlichkeit gegen Düsternis, Liebe gegen Täuschung. Dies alles vertanzte das Ensemble mit großer Perfektion in einem wunderbaren Ballettstil – beim Zusehen ein Genuss.
Wunderbare Kulissen
In wunderbaren Kulissen erzählten die anmutigen Tänzerinnen und kraftvollen Tänzer von den verzauberten Schwänen und der Liebe zwischen Odette und Prinz Siegfried. Hingerissen verfolgte das Publikum den graziösen „Tanz der vier kleinen Schwäne“. Als sich schließlich die beiden Protagonisten in einem fabelhaften „Pas de deux“ näher kamen, schien alles gut.
Der böse Zauberer täuscht Rotbart
Doch der böse Zauberer Rotbart (Sergej Gluch) wollte Odette für sich und täuschte Siegfried mit der bezaubernd schönen und ebenso wunderbar tanzenden Doppelgängerin Odilia. Das Böse schien zu siegen – gleichermaßen im Tanz zu sehen wie in Tschaikowskys Musik zu hören. Obwohl fast jeder die Geschichte kannte, hielten viele den Atem an. In einem wilden Tanzduell mit Rotbart eroberte Siegfried schließlich seine Herzensdame, die Liebe siegt.
Beifall und Bravo-Rufe
Neben den ausdrucksstarken Tanzbildern verzauberten gut gesetzte Effekte das Publikum. Das Aufblitzen der Traumvision des weißen Schwans nach Siegfrieds Täuschung, der beinahe akrobatische Balletttanz des Hofnarrs (Mikita Palukchy), der mit seinen atemberaubend hohen Sprüngen Szenenapplaus erhielt oder die dezent gruselige Darstellung Rotbarts gaben der Inszenierung den gewissen Pfiff. Die teils farbenfrohen Kostüme und die Umsetzung der verschiedenen Szenen beeindruckte ebenso, wie die perfekte Art zu tanzen. Lang anhaltender Beifall und Bravo-Rufe belohnten die Tänzer schließlich. Ein genussvoller Abend!
Von Grit Storz