Mit einem großen Treck von Salzgitter nach Peine wollen Atomkraftgegner im Herbst auf ein Ende für das geplante Atommüllendlager Schacht Konrad dringen. Die Demonstration mit Traktoren, Bauwagen und Fahrrädern soll am Samstag, 20. Oktober, vom Sitz des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter zur Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Peine führen.
Die atomkraftkritische Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad teilte mit: „Wir wollen an unsere gute und starke Protest-Tradition der Lichterketten und Frühstücksmeile anknüpfen und in einem bunten und eindrucksvollen Treck losziehen.“ Die Inbetriebnahme des Endlagers Konrad sei inzwischen auf 2027 verschoben worden, sagte ein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. Das Vorhaben dauere immer länger und werde dadurch ständig unsicherer.
Es sei „absurd und gefährlich, dass an einem falschen und offensichtlich nicht umsetzbaren Projekt festgehalten wird, nur weil es dafür eine Genehmigung gibt“. Im ehemaligen Eisenerzbergwerk Konrad in Salzgitter sollen bis zu 303 000 Kubikmeter schwach und mittelradioaktive Abfälle eingelagert werden.
Statt auf Schacht Konrad sollten die BGE und die Behörden ihre Kapazitäten auf den Bau eines neuen Schachts im maroden Atommülllager Asse konzentrieren, fordern die Umweltschützer. Die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse komme nicht voran, „obwohl die Zeit davon läuft“. In dem früheren Salzbergwerk bei Wolfenbüttel wurden zwischen 1967 und 1978 rund 126 000 Fässer mit Atommüll sowie chemische Abfälle eingelagert. Weil die Grube voll Wasser zu laufen droht, sollen die Fässer nach Möglichkeit geborgen werden. Eine Voraussetzung für die Rückholung ist die Errichtung eines neuen Schachts. epd
Von Thomas Kröger