Tempo-Kontrollen: Spitzenreiter fährt 112 statt erlaubter 50

Blitzermarathon im Kreis Peine: In einer gemeinsamen Aktion haben Polizei und Landkreis Peine von Montag bis Mittwoch groß angelegte Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen. Der Spitzenreiter wurde gleich am ersten Tag auf dem Zuckerweg in Groß Bülten mit 112 statt der erlaubten 50 Stundenkilometer erwischt. In Münstedt war ein Sprinterfahrer mit Tempo 85 erwischt worden. In diesen Fällen drohen Fahrverbote. In Sierße gab es am Dienstag in Kontrollzeitraum dagegen keinen einzigen Verstoß, ebenso in Woltorf an Mittwoch. „Das sollte positiv erwähnt werden“, lobte Sandra Süttnig-Ohlendorf von der Peiner Polizei. Und auch sonst hielten sich die Verstöße in Grenzen. Messungen mit dem Radarwagen des Landkreises: Die Messungen mit dem Radarwagen des Landkreises fanden an den jeweiligen Kontrollpunkten im Zeitraum von zwei bis zweieinhalb Stunden statt. Am Montag wurden insgesamt 28 Tempoverstöße registriert: 15 in Münstedt, drei in Groß Bülten – hier aber mit dem Spitzenreiter 112 Stundenkilometer – und zehn am Silberkamp. Dazu gab es drei TÜV-Verstöße und in sechs Fällen war der Verbandskasten abgelaufen. Am Silberkamp wurden vier jugendliche Radfahrer auf dem Bürgersteig erwischt und einer mit dem Handy am Ohr. „Hier gab es dann erzieherische Gespräche“, erklärte Süttnig-Ohlendorf. Lesen Sie auch: Ilseder Straße: Kreis stellt neue Blitzersäule auf Verkehrskontrolle: Polizei ahndet etliche Verstöße im Landkreis Peine Zahl der Verkehrsunfälle ist 2019 deutlich gestiegen Insgesamt 20 Autofahrer waren am Dienstag zu schnell. In Sierße gab es nichts zu beanstanden. An der Woltorfer Straße waren zwei Autofahrer zu schnell. Drei Radfahrer waren in der verkehrten Richtung unterwegs, auch diese kamen mit einem erzieherischen Gespräch davon. In Wendeburg wurde an der Neuen Straße gemessen und im Aueweg kontrolliert. Dort wurden neun Tempoverstöße festgestellt und ein Treckerfahrer mit dem Handy am Ohr erwischt. Ebenfalls neun Tempoverstöße gab es auf der Bundesstraße 65. Gemessen wurde am Abzweig nach Handorf und kontrolliert am Abzweig nach Berkum. In drei Fällen waren keine Sicherheitswesten im Auto. „Ein älterer Herr hatte seine Ladung im Auto nicht richtig gesichert“, berichtete Süttnig-Ohlendorf. Dies musste nachgeholt werden, eine schriftliche Verwarnung wird folgen. Am Mittwoch wurde in Lengede an der Lafferder Straße gemessen. Dort gab es fünf Tempoverstöße, bei drei Fahrzeugen war die Zulassungsplakette nicht sichtbar und ein Autofahrer hatte vergessen, seinen Fahrzeugschein umzuschreiben. In Woltorf an der Straße Zum Bärenkamp gab es keine Verstöße und in Groß Ilsede wurden Oberger Weg bis etwa 18 Uhr elf Tempoverstöße registriert. Der Autofahrer weiß sofort, ich habe etwas falsch gemacht: „Die Aktion könnte man unter dem Titel Appell, Gefahrenhinweis und Verhaltensänderung zusammenfassen“, sagte Polizeisprecher Matthias Pintak. „Der Vorteil dieser direkten Kontrollen ist, dass der Autofahrer sofort weiß, ich habe etwas falsch gemacht. Durch das persönliche Gespräch kann dann auch leichter Einsicht geweckt werden.“ Für Mitte Oktober kündigte Süttnig-Ohlendorf größere Fahrradkontrollen an. Dann werden es für Fehlverhalten auch Bußgelder geben. Außerdem ist die Polizei mit einem Info-Stand und Fahrradsimulator in der Fußgängerzone. Von Jan Tiemann