THW Peine unterstützt Landkreis bei Einrichtung des Impfzentrums

Alle Hände voll zu tun hat zurzeit der Ortsverband Peine des Technischen Hilfswerks (THW): Die Ehrenamtlichen unterstützen den Landkreis dabei, innerhalb kürzester Zeit das Corona-Impfzentrum im Unternehmenspark II an der Woltorfer Straße einzurichten. Am 4. Dezember kam der detaillierte Einsatz-Auftrag des Landes, am 15. Dezember soll alles fertig sein. Das sind elf Tage, um aus zwei rund 500 Quadratmeter großen Hallen ein funktionierendes Impfzentrum zu machen. „Solche Einsätze sind die Kernaufgabe des Technischen Hilfswerks“, macht THW-Gruppenleiter Björn Müller deutlich. Seine Leute sind im Wesentlichen für die Verkabelung zuständig, helfen aber auch zum Beispiel beim Transport von Mobiliar. „Wir verfügen über die entsprechende Fahrzeugflotte. Unser Material ist mit Rollcontainern auf den Fahrzeugen verlastet, die innerhalb von 15 bis 20 Minuten herausgefahren werden können, um Platz für andere Ladung zu schaffen“, erklärt Müller. 1,7 Kilometer Netzwerk- und 800 Meter Stromkabel werden verlegt: In den Hallen sorgt das THW dafür, dass innerhalb der Halle überall wo benötigt Strom und Internet vorhanden ist. Natürlich haben die Hallen im UPP entsprechende Anschlüsse, von denen aus die einzelnen Versorgungskabel verlegt werden können. Mit ein paar Verlängerungskabeln ist es dabei nicht getan: „Wir verlegen insgesamt rund 1,7 Kilometer Netzwerkkabel und 800 Meter Stromkabel“, zeigt Müller die Dimensionen auf. In Niedersachsen entstehen insgesamt 50 Impfzentrum, eines davon in Peine im Unternehmenspark II an der Woltorfer Straße. Sie werden den Betrieb aufnehmen, sobald ein Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung steht. Das Innenministerium hat ein „außergewöhnliches Ereignis von landesweiter Tragweite“ festgestellt. Die gestattet die Nutzung der Mittel des Katastrophenschutzes, etwa die Unterstützung durch die Hilfsorganisationen mit ihren vielen Tausend ehrenamtlichen Mitgliedern. Zu diesen zählt zum Beispiel das THW. Die zentrale Leitung der Impfzentren übernimmt das Kompetenzzentrum für Großschadenslagen im Innenministerium in enger Abstimmung mit dem Sozialministerium. Erfahren aus der Zeit der Flüchtlingshilfe 2015: Zugute kommen den Katastrophenhelfern jetzt die Erfahrungen aus dem Jahr 2015, als im Rahmen der Flüchtlingshilfe mit der Gebläsehalle in Ilsede ebenfalls in kürzester Zeit ein karger Raum für eine spezielle Nutzung hergerichtet werden musste. Als ein Ergebnis aus dieser Zeit wurde eine neue Fachgruppe mit dem Schwerpunkt Notversorgung und Notinstandsetzung eingerichtet, die zurzeit noch im Aufbau ist und sich jetzt schon bewähren kann. Lesen Sie auch: Einrichtung des Peiner Impfzentrums hat begonnen Peiner Hausärzte sind überzeugt: „Wir brauchen keine Impfzentren!“ Unnötig? Peines Erster Kreisrat ist froh über Impfzentrum Peine-Ticker: Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus der Stadt „Aus Nichts etwas herzustellen ist unsere große Stärke“, erklärt Müller. Das jeweilige Konzept überlegen sich die Verantwortlichen je nach Vorgabe selbst, für die Materialbeschaffung gebe es bewährte Strukturen und Kontakte. Helfer werden für Katastrophenschutz von der Arbeit freigestellt: Mit ihrem Teil der Herrichtung der Halle als Impfzentrum sind die Ehrenamtlichen die ganze Woche über beschäftigt. Von ihren eigentlichen Arbeitgebern werden sie dafür freigestellt – ähnlich, wie es bei Einsätzen von Feuerwehrleuten der Fall ist. Die Bundesanstalt des Technischen Hilfswerks (THW) ist eine der tragenden Säulen Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland und ein unverzichtbarer Bestandteil der örtlichen Gefahrenabwehr. Es leistet technische Hilfe im In- und Ausland. Mehr als 80 000 ehrenamtliche Einsatzkräfte – darunter Techniker, Ingenieure und Spezialisten anderer Fachgebiete – arbeiten für das bundesweit organisierte THW. Es untergliedert sich in acht Landes- beziehungsweise Länderverbände, 66 Geschäftsstellen und 668 Ortsverbände. Über 8400 Fahrzeuge unterschiedlicher Art und Ausstattung stehen dem THW zur Verfügung. Aufgaben sind die Rettung von Mensch und Tier aus Gefahrenlagen, die Bergung bedrohter Sachwerte, die Überbrückung ausgefallener Versorgungsleitungen, Räumarbeiten und vieles mehr. Doch nicht nur das THW ist mit dem Herrichten der Hallen beschäftigt: So haben zum Beispiel Gas- und Wasserinstallateure einen Sanitär-Container mit Toiletten und Waschbecken einsatzbereit gemacht, und mit dem Einbau von Trennwänden zur Schaffung verschiedener Bereiche wurden Messebauer beauftragt. Von Kerstin Wosnitza