Stederdorf: CDU fordert Zuschuss für Regenwassernutzungsanlagen

Die anhaltende Trockenheit macht sich auch im Peiner Land bemerkbar, Trinkwasser wird zum Teil knapp. Vor diesem Hintergrund fordert Gerhard Bietz, Fraktionsvorsitzender der CDU Stederdorf-Wendesse, Regenwassernutzungsanlagen für das potenzielle Baugebiet nördlich der Kreisstraße 20, in der Nähe des Stederdorfer Friedhofs. Diese nachhaltige Lösung sieht man für die künftigen 66 Wohneinheiten vor. Ein Vorteil einer solchen Anlage wäre, dass die Trinkwassernutzung des Wasserverbands Peine geschont werde – Engpässe könnten dadurch vermieden werden. Das gesammelte Regenwasser würde zur Gartenbewässerung, aber auch für Haushaltsgeräte wie Wasch- und Geschirrspülmaschinen sowie die Toilettenspülung genutzt werden. „Die Idee ist, dass jedes Haus im Neubaugebiet eine Anlage erhält“, erklärt Bietz. Eine Regenwassernutzungsanlage sowie ihr Einbau liege für einen Einfamilienhaushalt mit zwei bis vier Personen preislich zwischen 6000 und 8000 Euro. Nachhaltig bauen und wohnen in Stederdorf: Ein Termin für Erschließungsarbeiten des potenziellen Neubaugebietes nördlich der Kreisstraße 20 in Stederdorf kann erst im kommenden Jahr festgelegt werden. „Das Bebaungsplanverfahren läuft derzeit noch“, sagt Moritz Becker, stellvertretender Sprecher der Stadt Peine. 66 Wohneinheiten sollen dort auf einer Planfläche von rund 58 190 Quadratmetern entstehen. „Diese Anlagen können zwar auch nachgerüstet werden, aber es ist sinnvoller, über die Regenwassernutzungsanlagen bereits vor den Bauarbeiten zu informieren“, betont Gerhard Bietz. Ähnlich wie im ökologischen Baugebiet Heidacker solle den Anwohnern ein Anreiz geboten werden, sich für die Installation von nachhaltige Anlagen zur Gewinnung von Regenwasser zu entscheiden. Stadt Peine soll Anlage bezuschussen: Antragsteller Bietz weiß, dass solche Anlagen kostspielig sind. „Damit sich einige Anwohner trotzdem für eine Regenwassernutzungsanlage entscheiden, soll die Stadt Peine eine Installierung finanziell unterstützen“, sagt der Christdemokrat. Dazu würde schon ein geringer Beitrag reichen. „Je nach Größe der Anlage schlage ich Zuschüsse von 1500 bis 2500 Euro vor“, erklärt er. Den entsprechenden Antrag bringt die CDU Stederdorf-Wendesse in der Ortsratssitzung am Mittwoch, 30. September, ein. „In einigen Regionen Deutschlands werden Zuschüsse für eine Anlage mit bis zu 2000 Euro gewährt“, so Bietz. Zum Beispiel übernehme die Stadt Bremen die Kosten für den Einbau einer Regenwassernutzungsanlage anteilig. Laut Bietz werden die Anlagen dort mit bis zu 5000 Euro bezuschusst. „Neben privaten Haushalten können auch Vereine in Bremen oder Bremerhaven einen Zuschuss zur Regenwassernutzung erhalten, die maximal mögliche Fördersumme beträgt für sie 2000 Euro“, erläutert er. Lesen Sie auch: Lesermeinung: Mit Wasser sorgsam umgehen! Corona und Hitze: Wasserverband bittet um sparsamen Umgang mit Trinkwasser Trinkwasserpreise unterscheiden sich im Kreis deutlich Wasserpreise: „Ranking sagt nichts über Preis-Leistungs-Verhältnis aus“ Er könne sich die Regenwassernutzungsanlagen auch in anderen Wohngebieten im Kreis Peine vorstellen. Längerfristig hätte die Umrüstung einen positiven Effekt. „Wer Regenwasser sammelt und sinnvoll für den Haushalt nutzt, spart künftig nicht nur Geld – die Reserven des Wasserverbands werden nicht so sehr belastet“, teilt Bietz mit. Darüber hinaus sei Regenwasser kalkarm. „Geschirrspül- und Waschmaschinen verkalken dann nicht so schnell und hätten eine längere Lebensdauer“, betont der Stederdorfer. Von Nathalie Diana