Schülerbeförderung: Kreiselternrat fordert kostenloses Schülerticket

Ein kostenloses Schülerticket für alle Peiner Schüler – unabhängig von Schulform und Entfernung – fordert der Vorstand des Kreiselternrats. Ein entsprechender Antrag wurde bereits dem Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises Peine eingereicht. Entscheidung für 30-Euro-Ticket soll verhindert werden: Hintergrund: Das Landkreis Peine möchte zur Verbesserung des Nahverkehrs zusammen mit dem Regionalverband Braunschweig ein 30-Euro-Monatsticket auflegen. Zuvor hatte der Regionalverband Braunschweig ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem 13 verschiedene Preismodelle beleuchtet wurden. Daraus ergibt sich, dass das Montagsticket mit einem Preis von 30 Euro für den Landkreis Peine mit Mehrkosten in Höhe von 238 000 Euro verbunden wäre. Bei einem Jahresticket zu 365 Euro wären es 151 000 Euro pro Jahr. Am Mittwoch, 13. November, tagt der Verkehrsausschuss des Regionalverbandes und soll über das Ticket entscheiden. Im Antrag des Kreiselternrats wird darauf hingewiesen, dass das Gutachten auf einer Vereinbarung der Regierungskoalition in Hannover basiere, die ein kostengünstiges Schülerticket für die Schüler auf den Weg bringen möchte, die bislang ihre Fahrkarten selbst bezahlen müssen – auch wenn sie keine eigenen Einkünfte erzielen oder sogar noch schulpflichtig sind. „Dies betrifft Schüler der gymnasialen Oberstufe sowie Schüler und Auszubildende an Berufsbildenden Schulen“, heißt es. Kaum ein Peiner Schüler profitiert von dem 30-Euro-Ticket: Der Vorsitzende des Kreiselternrats, Roland Mainka. erklärt die Gründe für die Forderung einer kostenlosen Schülerbeförderung: „Man muss mal darauf schauen, welche Schüler aus dem Landkreis Peine von diesem 30-Euro-Ticket profitieren würden. Das wären nur diejenigen, die außerhalb des Landkreises zur Schule gehen, etwa in Braunschweig. Zudem kämen Schüler, die bislang keinen Anspruch auf ein gefördertes Ticket haben, wie etwa in der Berufsschule oder der Oberstufe, in den Genuss der Fahrkarten. Aber eben nur, wenn sie eine Schule außerhalb der Landkreisgrenzen besuchen“, macht er deutlich. Der Großteil der Peiner Schüler würde keine Vergünstigungen erhalten. Das könne der Kreiselternrat nicht einfach so hinnehmen. Mainka macht weiter deutlich, dass es sich um einen Verbundtarif handelt und somit das 30-Euro-Ticket auch am Abend sowie am Wochenende genutzt werden könnte. „Müssen wir mit öffentlichen Mitteln Freizeitaktivitäten finanzieren?“, fragt er, denn der Kreiselternrat befürchtet, dass Schüler das Ticket auch nutzen würden, um beispielsweise in Braunschweig ins Kino oder Shoppen zu gehen. Landkreis wäre in der Lage die Mehrkosten zu stemmen: Doch der Kreiselternrat kritisiert nicht nur das geplante 30-Euro-Ticket, sondern hat auch gleich eine Lösung im Gepäck. Das Gutachten benennt auch die Kosten für ein kostenloses Schülerticket. Diese würden für den Landkreis Peine bei 798 000 Euro liegen. „Klar ist das wesentlich mehr als bei einem 30-Euro-Ticket, allerdings könnte sich der Landkreis auch jede Menge Kosten im administrativen Bereich sparen“, so Mainka. Denkbar wäre nach Ansicht des Kreiselternrats die bisherigen Busfahrkarten durch die Schülerausweise zu ersetzen, die jeder Schüler ohnehin schon bekommt. Zudem weist der Kreiselternrat darauf hin, dass die Verbesserung der Schülerbeförderung ein Anliegen der Landesregierung sei, sodass man auf Fördergeld hoffen könne. Die Elternvertreter kommen zu dem Schluss, dass die Finanzierung eines kostenloses Schülertickets für den Landkreis Peine absolut realisiert sei. Und regt an, die Einnahmen aus Bußgeldern von Verkehrsverstößen einfließen zu lassen. „Denn welche Maßnahme trägt mehr zur Sicherheit unserer Kinder auf dem Weg in die Schule bei als die Nutzung eines Schulbusses?“, fragt der Kreiselternrat. Von Kathrin Bolte

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