Schnelles Internet für unterwegs: 5G-Ausbau im Kreis Peine geht voran

Der 5G-Mobilfunkstandard ermöglicht besonders schnelles mobiles Internet – und auch im Kreis Peine sollen dieses immer mehr Leute nutzen können. Jüngst hat die Telekom in Hohenhameln einen ihrer Mobilfunk-Standorte mit der fünften Generation – nichts anderes verbirgt sich hinter dem Kürzel 5G – erweitert. Auch die anderen Anbieter arbeiten an dem Ausbau: So plant Vodafone in der Gemeinde Vechelde eine 5G-Erweiterung für drei Mobilfunkmasten. Noch ist 5G nicht der aktuelle Standard, langfristig soll er es aber werden und etwa hundertmal schnelle Datenübertragungen als der bisherige Standard LTE (Long Term Evolution) ermöglichen. Im Landkreis Peine plant die Telekom zusätzlich zu Hohenhameln an neun weiteren Standorten Erweiterungen mit 5G und LTE. Durch den 5G-Ausbau in Hohenhameln steige die Mobilfunk-Abdeckung im ganzen Gemeindegebiet, außerdem stehe mehr Bandbreite zur Verfügung, so Telekom-Sprecherin Stefanie Halle. Der gesamte Kreis Peine nehme von Beginn an an der Entwicklung teil und habe daher einen Standortvorteil. So gibt es in Vechelde und Wendeburg schon seit vergangenem Jahr zwei Mobilfunkmasten der Telekom mit 5G-Erweiterung. Weiterer Ausbau hängt vom Bedarf vor Ort ab: Vodafone will bis Sommer drei 5G-Masten in Vechelde in Betrieb nehmen. „Die Techniker sind schon vor Ort und bereiten alles vor“, erklärt Sprecher Tobias Krzossa. Wo genau in Zukunft zusätzliche 5G-Erweiterungen vorgenommen werden, hänge vom individuellen Bedarf ab. „Nach Vechelde soll es aber nach und nach weitergehen, mehr Masten sollen dieses und nächstes Jahr hinzukommen“, versichert Krzossa. Ein solcher Mast könne bis zu 600 Megabit pro Sekunde (MBit/s) übertragen und habe einen Radius von drei bis vier Kilometern. „Je höher die Frequenz im Mobilfunk ist, desto kleiner ist die Reichweite“, erklärt der Sprecher. So seien im 5G-Netz auch bis zu 1000 MBit/s möglich, doch dann liege der Radius um den Sendemast dann bei lediglich 800 bis 1000 Metern. „Darum werden so hohe Frequenzen zum Beispiel nur in großen Fußballstadien eingesetzt“, so Krzossa. Mobilfunk-Router können Signal in WLAN umwandeln: Mehr als 25 aktuelle Smartphone-Modelle würden 5G unterstützen, erklärt der Vodafone-Sprecher weiter. Doch solch eine extrem hohe Bandbreite sei im Alltag bei ganz normaler Handynutzung von Privatkunden nur selten nötig. Doch habe das superschnelle mobile Internet noch einen ganz anderen Vorteil: „5G kann vor allem in ländlichen Gegenden, in denen es noch kein schnelles Internet gibt, eine gute Alternative zum DSL-Anschluss daheim sein“, sagt Krzossa. Hierfür gebe es spezielle Mobilfunk-Router, die das Signal in ein WLAN umwandeln – und dieses sei dann deutlich schneller als das, was eine DSL-Leitung übertragen kann. Telefónica/O2 betreibt derzeit noch keine 5G-Standorte im Kreis Peine. „Aber wir werden der nächsten Zeit 5G in immer mehr Städte und vor allem ländliche Regionen bringen, selbstverständlich auch in Niedersachsen“, so Sprecher Jörg Borm. Bis Ende des Jahres sollen 30 Prozent und bis Ende 2025 ganz Deutschland mit dem neuen Mobilfunkstandard versorgt werden können. Von Dennis Nobbe