Schneemassen: Tauwetter gibt es erst Ende nächster Woche

Schnee und Eis bestimmen weiter das Leben im Landkreis Peine: Zwar scheint teilweise die Sonne, und der Schneefall hat etwas nachgelassen, doch die Straßen sind weiterhin sehr glatt und nur schwer befahrbar. Autofahrer werden gebeten, langsam und vorsichtig zu fahren. Und auch am Mittwoch wird im Kreis Peine aufgrund der anhaltenden Wetterlage kein Präsenzunterricht in den Schulen stattfinden. Der Distanzunterricht ist davon nicht betroffen. Auch die Schülerbeförderung bleibt weiterhin eingestellt. Ebenso fallen viele Züge der Westfalenbahn, des Enno und der Deutschen Bahn aus. Der Winterdienst des Landkreises ist weiter im 24-Stunden-Schichtbetrieb tätig. Der Wind hat nachgelassen, sodass auf den Kreisstraßen des Landkreises Peine die Schneeverwehungen geräumt wurden und nun auch die Schneeräumung auf den Radwegen an den Kreisstraßen erfolgen kann. Kreissprecherin Katja Schröder sagt: „Die tiefen Temperaturen schränken die Tauwirkung des Streusalzes weiterhin sehr stark ein. Es ist geplant, bei den anstehenden Sonnenstunden, die mit Schnee bedeckten Straßen durch Salz anzutauen, dadurch aufzubrechen und anschließend zu räumen.“ Um keine unnötigen, zusätzlichen Glättebildungen und Verkehrsgefährdungen zu produzieren, sei dabei eine sorgfältige Einsatzplanung erforderlich. Die winterlichen Straßenverhältnisse würden noch eine Zeit lang bleiben, „da Tauwetter vermutlich erst Ende der kommenden Woche in Aussicht ist“. Das bestätigt auch Diplommeteorologe Dominik Jung: „Bis nächste Woche wird es Dauerfrost geben, nachts vermehrt mit starkem Frost. Aussichten auf Besserung gibt es frühestens Mittwoch.“ Mitarbeiter intensiv im Einsatz: Auch bei der Stadt Peine sind die Mitarbeiter des Winterdienst weiter intensiv im Einsatz. „Priorität hat zunächst, erneut alle verkehrswichtigen Straßen vom Schnee zu befreien. Aufgrund der großen Schneemengen und des Windes war allerdings fast gar kein anderer Einsatz möglich. Nachdem es nun weniger schneit, werden verstärkt auch die Nebenstraßen sowie Parkplätze geräumt“, erklärt Stadtsprecherin Petra Neumann. Und parallel würden auch Radwege, Bushaltestellen, Fußgängerüberwege und Überwege an Ampeln freigeräumt. Die Sprecherin weiter: „Die für uns tätigen Landwirte und auch die eigenen Kollegen haben aber häufig Schwierigkeiten, in enge Straßen überhaupt einfahren zu können. Häufig genügt schon ein ,unglücklich’ geparktes Fahrzeug und der Winterdienst kann nicht durchgeführt werden.“ Die Schneepflüge seien drei Meter breit, und auf den schneebedeckten Straßen sei das Rangieren auch für geübte Fahrer nicht ganz einfach. „Ich darf an dieser Stelle außerdem um Verständnis dafür bitten, dass die Kollegen teilweise geräumte Einfahrten wieder zuwerfen oder der Schnee von der Straße auf am Rande parkender Fahrzeuge herangeschoben wird. Eine andere Art einer effektiven Schneeräumung ist uns leider technisch nicht möglich“, so Neumann. Lesen Sie auch ++ Liveblog ++ Im Landkreis Peine fällt auch Dienstag die Schule aus Unterdessen warnt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eindringlich davor, gefrorene Eisflächen zu betreten. „Es ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ob sie schon trägt“, heißt es vom Landesverband. Weil vor allem Kinder von den zugefrorenen Seen oft magisch angezogen werden, sollten sie eindringlich auf die Gefahr hingewiesen werden. Die DLRG Ortsgruppe Peine schließt sich auf ihrer Facebook-Seite diesem Appell an und weitet ihn sogar noch aus: Auch ein Spaziergang um den Eixer See könne unter den aktuellen Umständen lebensgefährlich sein, denn die Bäume können unter der Schneelast brechen. Im Zusammenhang mit dem Betreten von Eisflächen gibt es einige Regeln und Tipps: Nicht zu früh aufs Eis gehen, es sollte 15 Zentimeter (stehendes Gewässer) beziehungsweise 20 Zentimeter (fließendes Gewässer) dick sein. Warnungen im Radio und in der Zeitung beachten oder beim zuständigen Amt erkundigen, ob das Eis schon trägt. Nie allein aufs Eis gehen. Wenn es knistert und knackt, das Eis sofort verlassen. Wenn es nachzugeben droht, flach aufs Eis legen und auf dem gleichen Weg zum Ufer bewegen, auf dem man gekommen ist. Nur um Hilfe rufen, wenn wirklich Gefahr besteht. Helfen, wenn jemand anderes in Not ist. Um das Gewicht zu verteilen, sollte man einem Eingebrochenen mit einem Brett, einer Leiter oder einem umgedrehten Schlitten zu Hilfe kommen. Den Geretteten möglichst mit Decken und trockenen Kleidern wärmen und in einen geheizten Raum bringen. Gut sind heiße, zuckerhaltige Getränke – Alkohol ist zum Aufwärmen nicht geeignet. Nach der Rettung sollte ein Notarzt gerufen werden. Eine Unterkühlung kann lebensbedrohlich sein! Von Kerstin Wosnitza