Raub mit Todesfolge in Peine: Polizei findet gesuchten Zeugen

Der Durchbruch bei den Ermittlungen lässt auf sich warten: Nach dem tödlichen Überfall auf eine Peiner Seniorin Anfang Februar konnten die Ermittler der Mordkommission zwar den Autofahrer ausfindig machen, den die Polizei als wichtigen Zeugen gesucht hatte. Doch: „Er konnte nicht weiter zur Aufklärung beitragen“, bedauerte Staatsanwältin Christina Wotschke von der zuständigen Staatsanwaltschaft in Hildesheim. Die Ermittlungen zum Fall würden aber weiterhin auf Hochtouren laufen. Polizei schrieb E-Mail an Rathaus-Mitarbeiter: Nach PAZ-Informationen hat die Polizei zwischenzeitlich sogar explizit bei den Mitarbeitern der Peiner Stadtverwaltung mit einem E-Mail-Zeugenaufruf ans Rathaus um Mithilfe bei der Aufklärung gebeten. Der Raubüberfall auf das Senioren-Ehepaar, bei dem die 83-Jährige in Folge einer Prügelattacke starb, spielte sich nämlich am Dienstag, 9. Februar, in Nähe zum Rathaus, in der Bodenstedtstraße 4, ab. Da die Rückseite des Wohnhauses sowie der angrenzende Garagenhof am Pulverturmwall und somit ein eventueller Fluchtweg von der Rückseite des Rathauses gut einsehbar sei, hofft die Polizei auf Hinweise der Stadt-Mitarbeiter. Sie appellierte an die Angestellten, in sich zu gehen und zu überlegen, ob ihnen etwas Merkwürdiges oder Ungewöhnliches aufgefallen sei, zum Beispiel Personen, die weggelaufen sind. Überfall am helllichten Tag: Der Notruf soll um 16.15 Uhr bei der Polizei eingegangen sein. Zuvor hatten offenbar zwei Männer an der Tür der Wohnung in der Peiner Innenstadt geklingelt und nach dem Öffnen der Tür brutal auf das Paar eingeschlagen. Als der 87-jährige Mann ahnungslos die Tür öffnete, sollen die Täter sofort angegriffen haben. Mit schweren Verletzungen ging der völlig überrumpelte Senior zu Boden. Danach sollen sie die Frau attackiert haben. Mit tödlichem Ausgang. Suchen und Auswerten von DNA-Spuren dauert: Der Leichnam der Getöteten wurde inzwischen obduziert. „Das schriftliche Ergebnis steht noch aus, aber ein vorläufiges mündliches liegt vor“, erläuterte Staatsanwältin Wotschke. Die Obduktion soll weitere Hinweise zur Tat und zur Todesursache geben. Zudem werden DNA-Spuren am Tatort gesucht und ausgewertet. Das läuft allerdings nicht so wie in einem Krimi im Fernsehen. „Das dauert“, unterstreicht die Staatsanwältin. Was bei dem Überfall geraubt wurde, wollen die Ermittler nicht verraten. „So etwas ist Täterwissen“, begründet Wotschke. Lesen Sie auch Getötete Peiner Seniorin: Polizei sucht Fahrer einer Limousine Tödlicher Raubüberfall auf Peiner Seniorin: Wer hat etwas gesehen? Nach 27 Jahren: Polizei hat neue Spuren zum Wipshäuser „Heidkrug“-Mord Die Rollläden der Tatort-Wohnung in der Bodenstedtstraße sind weiterhin runtergelassen. Am Gehweg gedenken Blumensträuße und Kerzen an die getötete 83-Jährige, die vielen Peinern durch ihre frühere Arbeit und ihr Training trotz des hohen Alters im Fitness-Studio bekannt war. Wem ist am Tatort an der Bodenstedtstraße am Dienstag, 9. Februar, etwas Ungewöhnliches aufgefallen? Mögliche Zeugen können sich bei der Polizei unter Telefon 05341/18970 melden. Von Christian Meyer