Pfarrer Rust: „Dank den Heldinnen und Helden!“

Hendrik Rust, katholischer Pfarrer „Zu den Heiligen Engel“ in Peine, äußert sich zur Corona-Pandemie: „Einer meiner Helden ist seit Kindheitstagen der Donald – natürlich nicht Donald T. – der sich wie manch anderer Potentat dieser Tage als Anti-Corona-Kriegsheld in Szene setzt. Nein, ich meine Donald D. – wie Duck, der Comic-Enterich aus der Kleinstadt Entenhausen, der in vielen seiner Geschichten und Abenteuer so manches aushalten muss, übervorteilt wird, Pech hat, scheitert, sich von Job zu Job hangelt, ausbaden muss , was andere verbockt haben: Ein kleiner Mann am Rande des Weltgeschehens. Doch er behält trotz Niederlagen, Pleiten, Pech und Pannen am Ende den Kopf oben, auch mit Hilfe seiner drei gewitzten Neffen. Er hat in allen Krisen seine Ideen und verliert nicht den Mut, dem Alltag immer wieder die Stirn zu bieten. Diese Haltung entdecke ich in diesen Zeiten bei vielen, die wir als die oft stillen und kleinen Helden des Alltags bezeichnen, alle die in den verschiedenen Berufen und Dienstleistungen stehen und dafür sorgen, dass das Leben weiter funktioniert und in der Not Hilfe da ist – oft dabei gleichzeitig mit den kleinen und großen Sorgen des persönlichen Lebens klarkommen müssen. Viele Zeichen der Dankbarkeit: Viele Zeichen der Dankbarkeit etablieren sich: vom Klatschen in den Straßen und Vierteln der Städte bis zum Hup und-Sirenenkonzert vor Krankenhäusern. Oder der persönliche Dank an der Kasse oder ein Blümchen für die Paketausliefernden der Logistikfirmen. Viele unter ihnen mit kleinem Gehalt oder Mindestlohn, manche von der Hand in den Mund lebend ohne Chance auf Rücklagenbildung für das Alter. Dank den Heldinnen und Helden! Was wird nach Corona bleiben? So wichtig wie der momentane Dank ist – es wird sehr wichtig sein für die Zukunft, Weichen neu zu stellen und in unseren Gemeinschaften zu klären, was denn das Menschliche wirklich wert ist. Meine Mutter sagte immer: Wenn ihr Kinder nicht unterm Jahr mal ein ehrliches Danke ausdrückt, dann braucht ihr auch am Muttertag mit Blumen erst gar nicht ankommen! Und auch Mama war für mich immer eine Heldin des Alltags – und ist sie bis heute.“ Von der Redaktion

PAZ-Kolumne - Pfarrer Rust: „Dank den Heldinnen und Helden!“