Peines Corona-Inzidenz macht Sorgen, aber 705 Impfungen geben Hoffnung

Auch im Landkreis Peine wird die Corona-Ampel der Sieben-Tagesinzidenz immer dunkelroter. Samstag kletterte der Wert erstmals seit dem 4. Dezember wieder über 100 – und dann gleich auch noch deutlich. Das Landesgesundheitsamt gab die Inzidenz mit 138 an, schon Sonntag lag der Wert bei 155. Das war die Konsequenz, nachdem es in der vergangenen Woche mehrfach hohe Zahlen an Neuinfektionen gegeben hatte. Trauriger Höhepunkt war der Freitag mit dem Rekord-Anstieg um 59 neue Fälle. 26 neue Corona-Fälle am Wochenende: Samstag meldete der Landkreis Peine 24 Corona-Neuinfektionen, Sonntag kamen 2 weitere hinzu. Damit stieg die Gesamtzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten nun auf 2021. 465 Bewohner gelten derzeit als erkrankt. Die Zahl der Genesenen blieb konstant bei 1521. Um möglichst weitere Ansteckungen zu vermeiden, befinden sich 612 Peiner derzeit in Quarantäne – diese Zahl ist im Vergleich zum Vortag deutlich gesunken. Abstriche im Peiner Corona-Testzentrum wurden Samstag nicht genommen, dafür aber am Sonntag 98. Im Peiner Klinikum werden laut Intensivregister zwei Covid-19-Patienten auf der Intensivstation behandelt. Immerhin: Bei den Corona-Impfungen kommen die mobilen Teams des Landkreises gut voran. Wie Kreissprecherin Katja Schröder am Wochenende mitteilte, sind in der ersten Kalenderwoche 705 Impfungen verabreicht wurden. Insgesamt sieben Alten- und Pflegeheime seien mit der ersten Dosis vollständig versorgt. „In der vierten Kalenderwoche wird exakt in der gleichen Reihenfolge die zweite Impfung durchgeführt.“ Im Nachbarkreis Gifhorn wachsen die Sorgen: Deutlich größer sind dagegen die Sorgen im Nachbarkreis Gifhorn. Als einziges Gebiet in Niedersachsen überschritt er am Samstag den kritischen Inzidenzwert von 200. Aufgrund der Inzidenz von 258,3 beriet der Kriesenstab darüber, den 15-Kilometer-Bewegungsradius einzuführen. Eine Entscheidung darüber wurde für Montag angekündigt. Der Landkreis begründete die hohen Zahlen mit seiner neuen Teststrategie. Alleine in der ersten Januar-Woche seien unter anderem 868 Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen getestet worden. Entsprechend hoch seien dann auch die Fallzahlen. Mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen sei in diesen Einrichtungen aufgetreten. Doch Alarm schlug Samstag auch die Gewerkschaft Verdi mit Blick auf die Situation im Helios Klinikum in Gifhorn. Die Betriebsratsvorsitzende Carmen Wismer und ihr Stellvertreter Jan Seiler berichteten von einer extremen Belastung für alle. Zusätzlich zu den aktuell auf der Intensivstation behandelten Patienten (Samstag 13) müssten in Spitzenzeiten in der Klinik gleichzeitig auf weiteren Stationen bis zu 70 Patienten versorgt werden. „Erhöht wird die Belastung zudem durch für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohe Ausfälle bei Personal in allen Bereichen der Klinik.“ Ihre Forderung ist nun: „Wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Beschäftigten schnell geimpft werden können und sich sobald als möglich regenerieren können“, betonte der Betriebsrat. Von Christian Meyer