Peiner Schlagersänger strandet nach spannendem Vox-Dreh in Düsseldorf

Wenn die Kamera läuft und er singen darf, bleibt Peines Schlagersänger-Youngster Louis Pawallek inzwischen trotz seines jungen Alters ganz cool. „Damit habe ich keine Probleme mehr, ich hatte ja schon ein paar Drehs“, sagt er. Doch diesmal spürte der 22-Jährige, wie die Nervosität in ihm kribbelte, denn er sollte nicht über Gefühle singen, sondern womöglich über Gefühle sprechen. „Das ist dann schon etwas Besonderes“, sagt er. Der Fernsehsender Vox hatte Pawellek für Dreharbeiten zu einem Blind-Date in seiner Kuppel-Show „First Dates – ein Tisch für zwei“ eingeladen. Zwei Singles lernen sich bei einem Abendessen kennen und im besten Fall sogar lieben – das Vox-Fernsehformat mit Starkoch Roland Trettl als Gastgeber hat Louis Pawellek so gut gefallen, dass er sich als Kandidat bewarb. Ein junger Schlagersänger mit spannendem, aber speziellen Hobby – da sprang Vox auf und der in Peine aufgewachsene Pawellek freute sich gleich in doppelter Hinsicht. Vorabend-Sendung hat bis zu 1 Million Zuschauer: Zunächst vor allem wegen des Dates. Denn: „In meinem Alter jemanden zu finden, der sich ebenfalls für Schlagermusik interessiert, ist schon schwierig genug“, sagt er. Hinzu komme noch sei zweites großes Hobby: Geschichte. Eine ehemalige Nachbarin und Holocaust-Überlebende entfachte das Interesse dafür bei ihm. Pawellek bietet inzwischen regelmäßig Führungen für Schulen oder Interessierte durch das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz an. „Beides ist so speziell, dass ich bei der Partnersuche schon einen echten Glückstreffer landen muss“, vermutet Pawellek. In der Vox-Sendung wollte er das Glück nun herausfordern und zudem in Zeiten von Auftrittsverboten für Sänger im Gespräch bleiben. Die Kuppel-Sendung aus einer Restaurant-Kulisse in einer Lagerhalle in Köln-Ehrenfeld verfolgen schließlich täglich zwischen 0,5 und 1 Million Zuschauer. Die Chemie mit der Tischpartnerin passte: Zusammengerechnet rund sechs Stunden dauerten die Dreharbeiten. Ob es gefunkt hat, darf Louis Pawellek noch nicht verraten, dass zumindest die Chemie passte und es Gemeinsamkeiten gibt, stellte er jedoch schon bei der Essensbestellung fest: Beide entschieden sich nämlich für Cordon Bleu, ein mit Schinken und Käse gefülltes paniertes Schnitzel, obwohl auch Edles auf der Karte stand. „Wir kommen beide vom Land und hatten Bock auf etwas Herzhaftes.“ Rund anderthalb bis zwei Stunden Zeit hatten Pawellek und sein Blind Date, um sich kennen zu lernen. „Man lernt meine private Seite kennen“, sagt der 22-Jährige, der auf eine offene, humorvolle Tischpartnerin mit gepflegtem Äußeren gehofft hatte. „Und dieser Wunsch wurde voll und ganz erfüllt“, stellte er zufrieden fest. Zudem teile sein TV-Date seine Schlagerleidenschaft. Und so viel darf auch schon verraten werden: Pawellek sang selbstverständlich auch. Lesen Sie auch Extrem-Winter 1978/79 in Peine: Erinnerungen werden wach „Zeit für Gefühle“: Peiner Sänger Louis Pawellek veröffentlicht erste CD Peiner Experten warnen: Schnee auf dem Dachboden kann zu Problem werden Louis Pawellek kämpfte mit Corona-Erkrankung: Alle Teilnehmer des Drehs wurden übrigens zuvor auf eine Corona-Infektion getestet. Der Test beim hauptberuflichen Erzieher Pawellek fiel negativ aus – das war schon mal anders. Der in Peine aufgewachsene Sänger, der durch seinen Großvater Peter Maiwald zur Schlagermusik gekommen ist, hatte sich schon Ende Oktober mit dem Virus infiziert. Fieber, Abgeschlagenheit, Atemprobleme – „die Zeit war schlimm“, sagt er. Wenn er Beiträge von Corona-Leugnern sehe, „kriege ich deshalb einen Vogel“. Neuer Titel wird im Februar veröffentlicht: Inzwischen ist er wieder belastbarer, konnte im Studio singen und freut sich, dass Ende Februar sein neuer Titel „So wie ein Traum“ erscheint. Eher ein Alptraum war dagegen seine Rückfahrt von den Dreharbeiten in Köln. Trotz der Wetterlage wollte Pawellek den Dreh nicht absagen und entschieden sich für die Fahrt mit der Bahn. „Ein großer Fehler“, bilanziert er. Auf der Rückfahrt strandete er schon in Düsseldorf – nichts ging mehr. Er musste ein Hotel nehmen. Bereut hat er die Dreharbeiten aber nicht: „So eine Chance kriegt man selten.“ Wann Vox die Folge mit Louis Pawellek zeigt, steht noch nicht fest. Vermutlich aber im April oder Mai. Von Christian Meyer