Peiner Neujahrsempfang: Dehoga fordert Gleichbehandlung der Gastronomie bei der Mehrwertsteuer

Volles Haus im Theaterrestaurant Peiner Festsäle: 64 Gäste begrüßte der Vorsitzende Torsten Kowohl am Montag zum Neujahrsempfang des Kreisverbandes Peine des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). Als ein Thema, das den Gastronomen auf den Nägeln brennt, nannte er die Forderung nach steuerlicher Gleichbehandlung der Gastronomie mit dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Lebensmittelhandwerk und der Anwendung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes von sieben statt 19 Prozent auf alle Speisen. Das Thema griff auch der Dehoga-Bezirksvorsitzende Matthias Harlfinger auf. Unter dem Motto „Es ist fünf nach zwölf! Rettet unsere Gasthäuser! Für mehr Porzellan statt Plastik! wurde eine Internet-Petition gestartet, die noch bis März läuft. „50.000 Unterschriften wurden benötigt, 64.000 haben wie bis heute erreicht“, sagte Harlfinger. Er musste die Freude gleich wieder dämpfen: In dieser Legislaturperiode werde über das Thema nicht entschieden. „Das heißt, vor der Bundestagswahl im Herbst 2021 wird sich nichts tun, dies ist inakzeptabel und enttäuschend.“ Überhaupt liege ein spannendes Jahr vor den Gastronomen. Harlfinger nannte den Brexit und dessen nicht absehbare Folgen. Er sprach die Bon-Pflicht an und eine neue Kassensicherungsverordnung. Dies alles bedeute zusätzliche Bürokratie, die Betriebe ausbremse. „Der Dehoga wird sich weiter für Steuergleichheit und Bürokratieabbau stark machen“, versprach Harlfinger. Problem Fachkräftemangel: Für Rat und Verwaltung der Stadt Peine sprach die stellvertretende Bürgermeisterin Gabriele Handke (SPD). „In der Stadt ist viel Bewegung, Geschäfte schließen, andere machen auf.“ Qualität setze sich durch, aber nicht nur durch Ambiente und gute Speisen, sondern auch durch qualifizierte Fachkräfte. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem.“ Gastronomische Kultur erhalten: Als Vertreter des Landrates überbrachte Matthias Möhle (SPD) Grüße. Er erinnerte sich an die Kneipenszene aus seiner Jugend. Ab und zu abends in die Kneipe zu gehen, „ist ein Stück gastronomische Kultur, die wir uns erhalten sollten“. Mit Blick auf das Honky-Tonk-Festival am 15. Februar appellierte er an die Gastronomen, jungen Musikern häufiger die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es ein leckeres Menü, angeregte Gespräche und zu später Stunde Tanzmusik von DJ Ibiza alias Jürgen Grütter. Von Jan Tiemann

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