Peiner Landrat Einhaus zieht Wiederwahl von Heiß zurück

Im Zuge der Impf-Affäre erklärt Peines Landrat Franz Einhaus, dass er den Vorschlag für die Wiederwahl des Ersten Kreisrates Henning Heiß (beide SPD) zurückzieht. Es soll eine neue Ausschreibung gegen. Einhaus und Heiß waren wegen ihrer vorgezogenen Corona-Impfung massiv in die Kritik geraten. Der Landrat ziehe wegen der gegenwärtigen Diskussion seinen Vorschlag zur Wiederwahl des Ersten Kreisrats Henning Heiß zurück, „damit der Kreistag mit freiem und objektivem Blick eine Entscheidung treffen kann“. Zum weiteren Vorgehen schlägt er vor, die Stelle des Ersten Kreisrats auszuschreiben und die dafür notwendige Stellenbeschreibung am Mittwoch, 10. März, im Kreistag zu verabschieden. Heiß selbst möchte dazu keine Stellungnahme abgeben. Kreis steht vor riesigen Herausforderungen: Der Landkreis steht laut Landrat Franz Einhaus in den kommenden Jahren vor riesigen Herausforderungen. Neben der akuten Bewältigung der Corona-Krise gehe es vor allem darum, die Folgen hieraus sowie die damit verbundenen finanziellen Belastungen zu überwinden. Der Verwaltung stehe zudem, was die Digitalisierung betrifft, ein Paradigmenwechsel bevor. Außerdem sei es wichtig, dass kommunale Peiner Krankenhaus in der medizinischen und räumlich-technischen Entwicklung zu begleiten. Lesen Sie auch ++ Peine-Ticker ++ Aktuelle Corona-News und Nachrichten aus Stadt und Kreis Vorzeitige Corona-Impfung in Peine: Einhaus und Heiß stehen in der Kritik Vorzeitige Impfung von Einhaus und Heiß: Peiner machen ihrem Ärger Luft „Dies sind nur einige von vielen Schwerpunkten, die in den kommenden Jahren auch gemeinsam mit den kreisangehörigen Kommunen angegangen werden müssen. Die zur Entscheidung ausstehende Stelle des Ersten Kreisrats nimmt dabei für die kommenden acht Jahre eine herausragende Schlüsselposition ein“, erklärt der Landrat, „angesichts dieser Bedeutung lege ich Wert darauf, dass die Kandidatin oder der Kandidat für seine Person eine breite, tragfähige Mehrheit im Kreistag erhält.“ Dies sei wichtig, um die Zukunftsaufgaben des Kreises Peine bewältigen zu können. SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Frank Hoffmann erklärt: „Wir haben vollstes Vertrauen zu Herrn Heiß und hätten ihn auch direkt wiedergewählt. Wir sind von seinen Qualitäten überzeugt und nominieren ihn natürlich wieder als Ersten Kreisrat.“ Durch die Ausschreibung verschiebe sich die Entscheidung für diesen wichtigen Posten leider um einige Monate. Heiko Sachtleben von den Grünen betont dagegen: „Es ist gut, dass es eine neue Ausschreibung gibt. Das ist jetzt wieder ein offenes Rennen.“ Er gehe davon aus, dass Heiß Profi sei und wieder antrete. „Doch wenn sich ein besserer Bewerber oder eine bessere Bewerberin vorstellt, dann ist die Entscheidung klar.“ Der bisherige Erste Kreisrat habe zwar unbestritten in den vergangenen Jahren einen guten Job gemacht, „aber die Impf-Affäre ist so einschneidend, das wird an ihm haften bleiben“. Und CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Michael Kramer verweist auf den aktuellen Antrag seiner Partei, in dem eine neue Ausschreibung gefordert wurde. „Das war nach dem Impf-Vorfall richtig, und es ist gut, dass der Landrat Einsicht zeigt“, betont der Christdemokrat. Wahrscheinlich habe die SPD auch Angst, dass die rot-grüne Mehrheit nicht mehr stehe. Kramer lobt einerseits die fachliche Gesamtleistung des jetzigen Ersten Kreisrates, sieht aber anderseits wegen der Verfehlung auch eine mögliche Landrats-Kandidatur von Heiß gefährdet. Von Thomas Kröger