Peiner Gesundheitsamt: Konzept für Corona-Ausbruch in Schulen und Kitas

Es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis es auch an einer Schule im Peiner Land den ersten Corona-Fall gibt. Im Nachbar-Landkreis Gifhorn sind jetzt sechs Schüler von vier Schulen positiv auf das Virus getestet worden. Aber auch aus anderen Regionen Niedersachsens werden Fälle gemeldet. Doch wie läuft im Ernstfall die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Gesundheitsamt? Welche Maßnahmen gibt es? Schulen und Gesundheitsamt werden eng zusammenarbeiten: „Sollte sich an einer Schule – oder auch in einer Kindertagesstätte – ein Verdachtsfall ergeben, werden die Einrichtung und das Gesundheitsamt eng zusammenarbeiten“, erklärt der Sprecher des Landkreises Peine, Fabian Laaß. Wird aus einer Schule oder Kita ein Verdachtsfall gemeldet, setzt sich das Gesundheitsamt sofort mit der Person beziehungsweise deren Familie in Verbindung. „Es wird schnellstmöglich ein Test-Termin im Testzentrum vereinbart. Bis der Befund vorliegt, muss die möglicherweise infizierte Person in häuslicher Quarantäne bleiben“, macht Laaß deutlich. Auch ganze Schulen können in Quarantäne geschickt werden: Sollte sich eine Infektion bestätigen, werden die Kontaktpersonen nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts nachverfolgt. Für Personen, die engen Kontakt zum Infizierten hatten, müsse eine 14-tägige Quarantäne angeordnet werden. Das können einzelne Personen, aber auch ein Klassenverband, eine Jahrgangsstufe oder gegebenenfalls auch eine ganze Schule sein. „Wer getestet wird, entscheidet das Gesundheitsamt je nach Situation“, macht Laaß deutlich. Die Abstrichentnahmen können im Testzentrum oder nach Absprache auch in der Schule vorgenommen werden. Lesen Sie auch: Neues Schuljahr und Corona: Das müssen Lehrer, Eltern und Schüler wissen Corona-Fälle an Schulen in Niedersachsen häufen sich – wie geht es weiter? Über das genaue Vorgehen entschieden wird je nach Infektionsgeschehen individuell. Eine Rolle spielt zum Beispiel die Anzahl der positiven Fälle und der engen Kontaktpersonen. Das Gesundheitsamt hat dazu einen „Stufenplan“ vorliegen. „Auf dieser Grundlage wird eine Klassen-, Jahrgangs- oder Schulschließung empfohlen“, macht Laaß deutlich. Eine vorsorgliche Testung von Lehrern beziehungsweise Schülern finde aktuell nicht statt, da die entsprechende epidemiologische Lage dafür im Moment im Landkreis Peine nicht vorliege. Es könne durchaus sein, dass nur Schüler oder Lehrer einer Schule unter die Quarantäne fallen, aber nicht deren Kontaktpersonen daheim. „Allerdings wird während der Quarantänezeit in der häuslichen Umgebung das Einhalten der gängigen Hygieneregeln sowie räumliche und zeitliche Trennung von den anderen Familienmitgliedern empfohlen“, sagt Laaß. Von Kerstin Wosnitza